Sulzlacke wieder erkennbar

Die burgenländischen Seen und Lacken sind wegen der vielen Niederschläge in den vergangenen Wochen voll. Zwischen Siegendorf und Sankt Margarethen kann man jetzt wieder das Gebiet eines ehemaligen Sees, der Sulzlacke, erkennen.

Die Sulzlacke, auch Sulzsee oder kleiner Neusiedlersee genannt, steht großteils unter Wasser. Zweieinhalb Kilometer lang, eineinhalb Kilometer breit und an die vier Meter tief war früher die Sulzlacke zwischen Siegendorf und Sankt Margarethen. Nach dem Neusiedlersee war das der zweitgrößte See des Landes.

Auf alten Karten ist das Gewässer noch eingezeichnet. Die Sulzlacke verschwand 1875. Um Ackerboden für den Zuckerrübenanbau zu gewinnen wurde der See entwässert. Kilometerlange Entwässerungsgräben und ein Tunnel der zum Nodbach führt leiten das Wasser ab. Wegen der vielen Niederschläge in den vergangenen Wochen kann man jetzt für kurze Zeit die ursprüngliche Ausdehnung des Sees erkennen.

Sulzlacke

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Alte Landkarte

Viel Niederschlag im Jänner und Februar

Bei der Meßstation Sankt Margarethen wurden heuer Niederschlagsmengen registriert, wie schon lange nicht mehr. „In den ersten beiden Monaten des Jahres 2013 sind über 200 Millimeter Niederschlag gefallen. Diese Menge haben wir normalerweise erst so Anfang Juli erreicht. Die Lacken entstehen dadurch, dass die Böden überall gesättigt sind. Das Wasser fließt dann oberflächlich ab und sammelt sich in Senken, wobei geringdurchlässige Böden den Untergrund bilden“, so Gerhard Hüller vom Referat für Wasserwirtschaft.

Sulzlacke

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Sulzlacke

Normalerweise sehr trocken

Auch ältere Anrainer konnten sich nicht erinnern, dass in der Sulzlacke je so viel Wasser stand wie 2013. „Es war relativ trocken, muss man sagen. Da konnte man die Wiesen mähen - was man Jahre zuvor nicht konnte, weil es den ganzen Sommer lang nass war“, so Ferdinand Draxler aus St. Margarethen.

Die Natur eroberte sich nun den ehemaligen See wieder zurück, wenn auch nur für wenige Wochen. Als Ackerflächen übrigens taugten die Böden nicht viel. Bald nach der Drainagierung mußte der Zuckerrübenanbau mangels Ertrag wieder aufgegeben werden.