Erstmals: Karte warnt vor Muren

Muren und Hangrutschungen können Häuser zerstören und Menschenleben gefährden. Im Burgenland sind vor allem Gegenden im Süden gefährdet. Eine Gefährdungskarte soll derartige Hangrutschungen jetzt vorhersagbar machen.

Im Burgenland sind aufgrund ihrer geologischen Beschaffenheit vor allem die Bezirke Güssing und Jennersdorf anfällig für Hangrutschungen. Das Hochwasser und die schweren Untwetter des Jahres 2009 haben allein in dieser Region 109 Hangrutschungen ausgelöst.

Hangrutschungsgefährdungskarte

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Hangrutschungsgefährdungskarte

Hilfe für Bauvorhaben

Seit 2005 arbeitet das Austrian Institute of Technology (AIT) im Auftrag des Landes an der österreichweit ersten Hangrutschungsgefährdungskarte. Sie soll bei künftigen Bauvorhaben eine wichtige Hilfestellung liefern, sagt Projektleiter Philip Leopold. Dabei gehe es um die Fragen, wo neue Gebäude errichtet und neue Straßen trassiert werden und auch darum, Gefährdungen schon im Vorhinein baulich zu berücksichtigen.

Hangrutschungsgefährdungskarte

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Computersimulation für Gefährdungskarte

Ganzes Land vermessen und fotografiert

Mehrere Jahre habe die Experten des AIT das gesamte Burgenland vermessen und gefährdete Hänge fotografiert. Aus diesen Daten wurde mit Hilfe von Computersimulationen die Gefährdungskarte erarbeitet.

Prinzipiell müsse man zwei Arten von Hangrutschungen unterscheiden, sagt Leopold. Es gebe sehr langsame Bewegungen mit Bewegungsraten von wenigen Millimetern und Zentimetern pro Jahr. Aber es gebe auch Bewegungen, die sehr schnell passieren mit Bewegungsgeschwindigkeiten von Metern in der Minute oder Metern pro Tag, ausgelöst meistens durch Niederschläge. Dabei werde auch entsprechender Schaden angerichtet.

Gekostet hat das Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Raumordnungsstelle des Landes erarbeitet wurde, 500.000 Euro.