Trocknet der Zicksee aus?

Der Zicksee droht im heurigen heißen Sommer auszutrocknen: Obwohl seit vier Wochen Grundwasser in den Zicksee gepumpt wird, ist der Wasserstand seither weiter zurückgegangen.

Baden im Zicksee bleibt trotz tropischer Temperaturen derzeit ein Wunschtraum: Viel weiter als bis zu den Knien kommt man im Wasser kaum. Die Wasserrutsche ist nach einer vorübergehenden Besserung der Lage nun wieder außer Betrieb. Die Gäste bleiben aus. „Wenn es so bleibt, dann werden wir sicher Mitarbeiter abbauen müssen“, sagt Gastwirtin Luzia Skerlan.

Leere Rutsche

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Die Rutsche ist außer Betrieb

Wasser wird immer weniger

Obwohl seit vier Wochen wieder Grundwasser in den Zicksee gepumpt wird, ist der Wasserstand um weitere fünf Zentimeter abgesunken und liegt gut einen Meter unter Vorjahresniveau. Nun streiten Politiker und Experten, ob das Pumpen überhaupt etwas bringt.

„Die Menge, die hineingepumpt wurde, dürfte weitgehend wieder versickert sein“, sagt Gerald Hüller von der Wasserabteilung des Landes. „Obwohl die Verdunstung nach wie vor größer ist, als der Niederschlag, haben wir gesehen, dass das Einpumpen doch was bringt, ansonsten wäre der See noch weiter abgesunken“, sagt Bürgermeister Erich Goldenitsch (SPÖ).

Der ausgetrocknete Zicksee

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Der Wasserstand ist weiter gesunken

Prekäre Situation seit vier Wochen

Die Lage war schon vor vier Wochen prekär. Nachdem im Vorjahr versehentlich viel mehr Grundwasser als erlaubt in den Zicksee gepumpt worden war, hatte die Behörde das weitere Einleiten von Wasser in den See untersagt. Die Gemeinde St. Andrä erreichte schließlich über ein Forschungsprojekt eine Ausnahmeregelung, gegen die nun die Grünen zu Felde ziehen.

„Wir sehen es als problematisch künstlich in Ökosysteme einzugreifen. Die Region ist Weltkulturerbe, diese Besonderheit der Region macht das Ganze auch aus“, sagt Christine Brunner, Umweltsprecherin der Grünen. Jetzt bleibt nur noch die Hoffnung, dass sich weitere Regenfälle einstellen und die Lage einigermaßen entschärfen.