Gedenken an ermordete Roma

Vor 17 Jahren sind in Oberwart vier Angehörige der Volksgruppe der Roma bei einem Rohrbombenanschlag getötet worden. In Oberwart wurde Sonntagnachmittag der vier ermordeten Männer gedacht.

An einer Wegkreuzung in der Nähe der Romasiedlung detonierte am 4. Februar 1995 kurz vor Mitternacht eine Rohrbombe. Vier Männer wollten eine Tafel mit der Aufschrift „Roma zurück nach Indien“ entfernen, als sich die damit verbundene Sprengfalle löste. Josef Simon, Peter Sarközi, Karl und Erwin Horvath wurden dabei getötet.

Die Sprengfalle

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Die Sprengfalle

Gedenkstätte

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Gedenkfeier

An der Gendenkveranstaltung Sonntagnachmittag nahmen 20 Menschen - zum größten Teil Roma - teil. Darunter auch Stefan Horvath, der durch das Attentat seine beiden Söhne verlor: „Man kann nie abschließen damit, auch nach 17 Jahren komme ich regelmäßig zum Tatort. Die Frage nach dem Warum stellt sich immer wieder und man bekommt keine Antwort darauf.“

Auch Alt-Bischof Paul Iby erinnerte sich: „Es war etwas Schreckliches und das Schreckliche habe ich immer noch nicht ablegen können.“

Attentäter beging Selbstmord

1997 wurde der Attentäter gefasst. Bei einer Polizeikontrolle zündete Franz Fuchs in Selbstmordabsicht eine Bombe, die ihm beide Hände abriss und zwei Beamte verletzte. Der zu lebenslanger Haft verurteilte Fuchs beging im Februar 2000 in seiner Zelle Selbstmord.