Imker besorgt: Hunderte Bienenvölker verendet

In den vergangenen Wochen sind im Südburgenland Hunderte Bienenvölker zugrunde gegangen oder wurden erheblich dezimiert. Was das Massensterben konkret auslöste, steht noch nicht fest. Bisher gibt es nur Vermutungen.

In vielen Bienenkästen ist das Summen verstummt. Die Honigsammler sind tot. Betroffen sind sowohl kleine als auch größere Imker. Ingolf Hofmann aus Limbach ist fassungslos: „Von den 26 Völkern, die ich mit in den Winter nehmen wollte, ist de facto keines mehr da. In drei oder vier (Anm.: Völkern) ist eine Handvoll übrig geblieben - die leben noch, aber sie haben keine Chance, weil sie für die Winterpopulation zu klein sind. Das Interessante ist heuer, dass die Bienen das Winterfutter komplett eingelagert haben, aber die Bienen sind weg“, so Hofmann.

Tote Bienen

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Bienen verlassen Volk, wenn sie sterben

Wenn Bienen sterben, verlassen sie ihr Volk beziehungsweise den Bienenkasten. Auch der Jungimker Philipp Lendl aus Kalch verlor einen Großteil seiner Bienen. „Der momentane Stand war, dass ich zehn Völker gehabt habe und es sind jetzt nur noch drei übrig geblieben. Natürlich ist das ein schwerer Verlust für mich“, sagt Lendl.

„Die Lage ist katastrophal“

So wie es im Moment aussieht, grassiert das Bienensterben derzeit vor allem in den Bezirken Güssing und Jennersdorf, sagt Bezirksobmann Johann Pilz aus Neuhaus am Klausenbach. „Die Lage im Bezirk Jennersdorf ist so katastrophal wie 1984, als die Varroa das erste Mal aufgetreten ist. Manche Imker haben überhaupt keine Bienen mehr. Der Grund für das Bienensterben ist wahrscheinlich erstens der Klimawandel, und zusätzlich gibt es Viren, die die Bienen befallen, aber die sind noch nicht untersucht worden“, so Pilz.

Bienenwaben

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Auch ein Maisbeizmittel steht im Verdacht, das Bienensterben mit verursacht zu haben. Bienenexperten wurden nun eingeschaltet.

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