1976 wurde das KUZ Mattersburg eröffnet, als Erstes im Burgenland. Ein Sessel in der Jubiläumsausstellung in Stadtschlaining erinnert daran und auch ein Architektur-Modell. „Das Kulturzentrum Mattersburg war immer das Herzstück der Kulturzentren, auch das Herzstück einer kulturpolitischen Vision“, erinnert sich Josef Wiedenhofer. 32 Jahre lang leitete er die Kulturzentren Burgenland.
Kultur für alle
Gebaut ist das KUZ Mattersburg es im Stil des Brutalismus, der sich durch simple, grobe Formen und Sichtbeton auszeichnet. Errichtet wurde es auf Initiative des damaligen Kulturlandesrates Gerald Mader (SPÖ) gemeinsam mit Kulturminister Fred Sinowatz (SPÖ). „Schon durch die Architektur sollte zum Ausdruck gebracht werden, dass hier etwas ganz Besonderes passiert. Es war Kultur für alle und wirklich Kultur vor der Haustür“, so Wiedenhofer.
In der aktuellen Teuerungswelle ist Kultur jetzt für viele schwerer leistbar. „Man sollte auf jeden Fall auch von der Politik darauf schauen, dass wenn notwendig entsprechend subventioniert wird, dass sich alle Menschen, die Interesse haben, auch das leisten können“, so der ehemalige Chef der Kulturzentren.
Sendungshinweis
„Menschen mit Geschichte(n)“, 22.5.2023, ORF 2 Burgenland
Seit dem Vorjahr wieder offen
Das Kulturzentrum Mattersburg wurde 2014 wegen Bauschäden geschlossen. Es sollte ganz neu gebaut werden, nach Widerstand wurden lediglich Teile abgerissen – es entstand schließlich ein Kompromiss aus Neu und Alt. „Überall in Europa wird jetzt über diese Art der Architektur gesprochen. Ich freue mich, dass zumindest Teile erhalten wurden“, so Wiedenhofer zum neuen KUZ Mattersburg.