Wolfgang Bachkönig bezeichnet sich selbst als Chronist. Er hat einige Bücher über spektakuläre Kriminalfälle und bewegende Flüchtlingsschicksale am Eisernen Vorhang geschrieben. Er hat Zeitzeugen befragt und in Archiven geforscht. Eine Geschichte, die ihn besonders berührt: Im Jänner 1957 wurde der Postenkommandant von Lutzmannsburg im Bezirk Oberpullendorf, Leo Felder, bei einem Kontrollgang an der Grenze zum Lebensretter.
„Es war bereits Abend geworden, als er einrücken wollte und ein Stöhnen, ein Wimmern hörte und dachte, dass es ein sterbendes Tier sei. Er folgte diesen Lauten und kam zum Stacheldraht, sah dort eine Frau, die zusammengekrümmt, im schlammigen Erdreich lag, bewusstlos war und daneben ihre beiden weinenden Kinder. Der Beamte konnte diese Frau reanimieren“, so Wolfgang Bachkönig. Eine Geschichte mit Happy End.
Sendungshinweis
„Menschen mit Geschichte(n)“, 8.5.2023, ORF 2 Burgenland
1989 folgte der Fall des Eisernen Vorhangs
Viele Geschichten berührten die Menschen auch 1989, als Ostdeutsche über Ungarn in den Westen flohen. Unterstützt von Helferinnen und Helfern auf beiden Seiten der Grenze, Agnes Baltik etwa war der „rettende Engel von Fertörakos“. „Sie war es gewohnt, als gelernte Krankenschwester immer wieder Menschen zu helfen“, so Bachkönig. Und so half sie auch den DDR-Flüchtlingen. Im selben Jahr wurde der Eiserne Vorhang endgültig abgebaut wurde. Ein paar Relikte sind heute noch in Museen zu bestaunen und auch in der Jubiläumsausstellung auf Burg Schlaining.