Pflanzen im Topf
ORF/Nicole Aigner
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Uschi hoch zu Beet

Garteln im Topf und auf Balkonien

Der kleinste Garten ist ein Blumentopf. Nach diesem Motto bepflanzt die Kräuterhexe Uschi Zezelitsch die unterschiedlichsten Gefäße, vom klassischen Tontopf bis hin Flohmarktfundstücken oder ausgedienten Gummistiefeln. Sie möchte dazu anregen, auch auf dem Balkon oder im Fensterkistchen Kräuter, Obst und Gemüse zu ziehen.

Passend dimensionierte Pflanzgefäße, ein geeignetes Substrat und die richtige Pflanzen- und Sortenauswahl sind das A und O für das biologische Gärtnern im Topfgartenparadies. Je größer die Behältnisse sind, desto länger stehen den Pflanzen Feuchtigkeit und Nährstoffe zur Verfügung. Je kleiner Topf, Trog und Kistchen, desto öfter muss gegossen und gedüngt werden.

Uschi Zezelitsch mit Pflanzen im Topf
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Uschi Zezelitsch

Mulchen spart Wasser

Pflanztröge, Hochbeete und Töpfe kommen nicht ohne Gießen aus.Eine Mulchschicht reduziert die Verdunstung auf ein Minimum und zahlt sich vor allem bei großen Pflanzgefäßen aus. Dazu kann zerkleinertes Pflanzenmaterial verwendet werden (Beinwell-, oder Brennesselblätter), leicht angetrockneter Rasenschnitt, Streifen von Zeitungspapier und dünner Karton oder Kies.

Sendungshinweis

„Radio Burgenland Vormittag“, 18. und 23.4.2023

Speziell für den Balkon werden im Fachhandel Behälter mit eingebautem Wasserreservoir angeboten. Eine einfache Lösung ist, eine gefüllte Glasflasche mit dem Hals nach unten in die Erde zu stecken.

Was Topfpflanzen brauchen

Die richtigen Nährstoffe im passenden Substrat sind wichtig für gesundes Wachstum und eine gute Ernte. Das fängt schon bei der Erde an. Gekaufte Erden für Starkzehrer wie Paradeiser oder Paprika sind nach einer Saison ausgelaugt. Danach können sie aber immer noch für den Anbau von Salaten und Kräutern dienen. Zur besseren Belüftung und als Drainage wird in jedem Gefäß als unterste Schicht Blähton empfohlen. Balkon- und Terrassenbesitzerinnen mit Zeitmangel versorgen ihre Pflanzen am besten mit Langzeitdünger auf organischer Basis. Wer Zeit, Lust und genügend Platz hat, kann Brennnessel- und Beinwelljauchen ansetzen und verdünnen. Geeignet sind auch Kräuter- und Zwiebelschalensud, Tee- und Kaffeereste oder abgekühltes Erdäpfelkochwasser.

Garteln im Topf
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Gummistiefel als Blickfang

Bunte Hingucker

Gummistiefel, Holzkisten, altes Geschirr oder andere Fundstücke vom Flohmarkt werden mit ein paar Handgriffen zu Pflanzgefäßen. Wichtig ist, all diese Gefäße mit Abflusslöchern zu versehen, damit die Pflanzen nicht zu lange im Wasser stehen. Wurzelfäule aufgrund zu nasser Erde ist eine der häufigsten Ursachen, warum Topfpflanzen eingehen. Die Kräuterhexe empfiehlt außerdem generell, keine Kunststoffbehältnisse zu verwenden. Vorsicht auch bei Metalltrögen, hier kann Hitzestau zum Pflanzenkiller werden.

Pflanze in einer FFP2-Maske
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Pflanze in alter FFP2-Maske

Reiche Ernte auf Balkonien

Auf sonnigen, aber nicht zu heißen Flächen gedeihen die meisten Gemüse- und Kräutersorten gut. Im Fachhandel sind spezielle Balkonsorten zu finden. Beerensträucher mit kompaktem Wuchs, Josta, Ribisel, Himbeere oder Brombeere fühlen sich auch im Halbschatten noch wohl. Auch von Kirschen, Äpfeln oder Birnen gibt es Zwergsorten, das Säulenobst braucht allerdings mehr Pflege.

Problemlos lassen sich im Balkonkistchen Pflück- und Asiasalate oder Radieschen ziehen. Blattsalate sind im Frühsommer oder im Spätherbst ideal. Paradeiser, Gurken, Chili oder Paprika, Melanzani, Tomatillo oder Andenbeere, Mangold, Spinat und Kohlrabi gedeihen gut, wenn sie genügend Erde zur Verfügung haben und regelmäßig mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden. Bohnen und andere Kletterpflanzen brauchen ein Rankgitter, sie eignen sich damit als grüner Sichtschutz.

Garteln im Topf
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Kräuter im alten Gulasch-Topf

Manche mögen es heiß

Kräuter wie zum Beispiel Eberraute, Rosmarin, Lavendel, Salbei, Bohnenkraut, Kamille, Oregano oder Thymian kennen Hitze und Trockenheit aus ihrer ursprünglichen Heimat und kommen deshalb damit gut zurecht. Auch Pelargonien sind hitzeresistent.

Pflanzen für Schattenplätze

Feuchtigkeitsliebende Kräuter wie zum Beispiel Waldmeister, Minze, Petersilie, Schnittlauch, Zitronenmelisse, Schnittknoblauch oder Liebstöckel gedeihen auch auf schattigeren Plätzen gut. Sie benötigen allerdings auch mehr Wasser.

Duftwolken vor dem Fenster

Zitronenverbene, Duftblattpelargonien, echter Jasmin, Duftrosen, Rosenweihrauch oder Cuba-Oregano betören mit frischen, blumigen und sinnlichen Aromen. Ein Windhauch oder eine zarte Berührung genügen, um den Duft freizusetzen. Die meisten der genannten Pflanzen sind nicht winterhart, überdauern aber problemlos in einem Winterquartier und können viele Jahre alt werden.

Nachzuhören sind all diese und noch mehr Tipps im „Uschi hoch zu Beet“ Podcast.