Die ältesten Aufnahmen des burgenländischen Dialekts, der hianzischen Sprache, stammen aus dem Jahr 1909. Sie wurden mit einem Phonografen aufgezeichnet, der in der Jubiläumsausstellung auf Burg Schlaining zu sehen ist. „In der Folge waren es dann insgesamt elf Phonografen, die die ersten sprachlichen Aufnahmen machen konnten“, so Erwin Schranz vom Hianzenverein.

Aufnahmen aus entfernten Ländern
„Da ist man auch in exotische Länder gefahren. Anfang des Jahrhunderts hat man da schon Aufnahmen in Indien oder Südafrika gemacht. Besonders die ganzen Dialekte des deutschsprachigen Raumes wurden aufgezeichnet. 1909 wurde die erste Aufnahme mit dem Oberschützener Dialekt aufgenommen, in der Folge dann auch in Ödenburg/Sopron und auch in Lockenhaus“, so Schranz.
Sendungshinweis
"Menschen mit Geschichte(n), 20.03.2023, ORF 2 B
Dorflegende aus Lockenhaus
„Die Lockenhauser haben angeblich eine Glocke gehabt, wo der Klöppel gefehlt hat. Daher hat der Wächter immer ausrufen müssen und das war eine mühsame Arbeit, wenn er auf den Turm hinaufgestiegen ist, aber die Glocke nicht geläutet hat. Jetzt ist man bei Nacht und Nebel hergegangen und hat sich angeblich die Klöppel aus Hochstraß geholt – sie entwendet oder gestohlen, wenn man so möchte. Dadurch hatten sie dann die Möglichkeit mit diesen Klöppel und der Glocke zu läuten“, sagte Schranz.
"Menschen mit Geschichte(n)
Erwin Schranz vom Hianzenverein über die ersten Tonaufnahmen des burgenländischen Dialekts
Meisten haben sich die Sprecher über den Alltag und die Bräuche in den Dörfern unterhalten. Auf einer Aufnahme im Jahr 1952 wird zum Beispiel über das Federnschleißen unterhalten. Ein alter Brauch, der zwar in den vergangenen Jahrzehnten zurückgegangen ist, sich aber in manchen Dörfern und Regionen bis heute erhalten hat – mehr dazu in Alte Tradition Federnschleißen.