„Ich glaube, das ist einer der zeitlosesten und der tollsten Komponisten, den wir im Burgenland haben/hatten“ – so beschreibt Gerhard Krammer, der Direktor des Haydn Konservatoriums in Eisenstadt, Joseph Haydn. Dieser habe zwar vor mehr als 250 Jahren gelebt, aber seine Musik sei bis heute präsent und berühre die Menschen.

Notenblatt spiegelt Haydns Musikstil wider
Haydns Geschichte ist eng mit dem Burgenland verbunden. Davon zeugt auch das handgeschriebenes Notenblatt Haydns, das in der Jubiläumsausstellung ausgestellt ist: eine Messe im Auftrag des Fürsten Esterhazy. Wenn man das Blatt anschaue, dann merke man den Unterschied zu anderen Komponisten, so Krammer: „Etwa zum Beethoven, zum Stürmischen, der da kritzelt und was durchstreicht. Zu Mozart, der seitenweise das nur so aus dem Ärmel schüttelt. Haydn überlegt, klar – so, wie die Musik dann einfach klingt und das ist wunderbar.“
Krammer: Gute Musik ist zeitlos
In der Landeshauptstadt Eisenstadt reichen Haydns Spuren von der Vergangenheit in die Gegenwart. Krammer ist überzeugt, dass klassische Musik auch Zukunft hat. Denn gute Musik habe immer Zukunft, weil sie zeitlos sei.

Komponieren bedeutet Kreativität und Musikalität, daran hat sich auch seit Haydns Zeit nichts geändert. Der Herstellungsprozess habe sich nicht geändert, die Vermarktung aber schon, meint Krammer. Durch die mediale Zusammensetzung, die heute gegeben sei, werde Musik einfach anders konsumiert. Musik klinge am Handy einfach anders als im Konzertsaal. Aber das, was in die Ohren gehe und ein Ohrwurm sei, das sei heute so wie vor 250 Jahren.
(Sendungshinweis: „Menschen mit Geschichte(n)“, 23.1.2023, ORF 2 Burgenland)