Reben werden geschnitten
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Landwirtschaft

Die Kunst des Rebschnitts

Auch im Winter gibt es für die Winzerinnen und Winzer viel Arbeit in ihren Weingärten: Sie bereiten die Weinstöcke mit dem Rebschnitt für die kommende Vegetationsperiode vor. Denn er ist die Voraussetzung für ein gutes Weinjahr.

Mit dem Rebschnitt wird der Ertrag der Trauben reguliert. Die Reben sind jetzt in der Saftruhe und bereiten sich für den Austrieb im Frühjahr vor. Greift der Winzer mit dem Rebschnitt nicht ein, würden sich zu viele Triebe bilden und dieser Wildwuchs würde kleine und saure Trauben hervorbringen.

Winzer Hans Tschida aus Illmitz erklärt Rebschnitt

Nach dem Schnitt bleibt eine Rute, auch Bogen oder Strecker genannt, die dann je nach Anzahl der Triebe später die Trauben trägt. Viele Winzer schneiden aber aus Angst vor dem Spätfrost auch zwei Strecker. Wenn der Frost einen gewissen Prozentsatz zerstöre, dann habe man noch mehr Alternativen, erklärte der Illmitzer Winzer Hans Gartner. Wegreißen könne man immer noch, darauf hängen aber nichts mehr.

Geschnittener Rebstock mit zwei Streckern
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Viele Winzer schneiden zwei Strecker

Viel Erfahrung notwendig

Der Rebschnitt erfordert viel Aufmerksamkeit und vor allem Erfahrung. Er sollte entsprechend der vorherrschenden Hauptwindrichtung in der Region erfolgen. Er schneide seine Reben so, dass er sie Richtung Osten binden könne, erklärte der Illmitzer Winzer Hans Tschida. Denn die Augen würden Richtung Osten wachsen und der Ostwind richte die Reben dann auf, sodass sie gerade stehen. Würde er die Reben auf die andere Seite binden, dann würden sie sich hinlegen, erklärte Tschida.

Reben werden geschnitten
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Je später, desto besser

Wichtig ist beim Rebschnitt auch der optimale Zeitpunkt. Geschnitten sollte möglichst spät werden und wenn es das Wetter zulässt bei tieferen Temperaturen. Alle würden den verfrühten Austrieb fürchten, so Gartner. Grundsätzlich gelte: Je später der Rebschnitt erfolge, desto besser, weil der Stock dann später zu treiben anfange. Aber man habe eine gewisse Rebfläche und müsse daher irgendwann jetzt zu schneiden anfangen. Ideal wäre ein Rebschnitt Ende März, der dann innerhalb von zwei Wochen fertig sei. „Aber da brauchst du irrsinnig viel Personal und das haben wir nicht“, erklärte der Winzer.

Rebenschnitt liegt im Weingarten zwischen den Stöcken
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Das geschnittene Rebholz wird gehäckselt

Das alte geschnittene Rebholz aus dem Vorjahr wird gehäckselt und in den Boden eingearbeitet, damit die Nährstoffe in den Reben wieder zur Verfügung stehen. So schließt sich der Kreislauf.