Rohrbombe
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„100 Objekte – 100 Geschichten“

Rohrbombe Oberwart

Im Februar 1995 ist am Rande der Romasiedlung in Oberwart eine Bombe explodiert und tötete vier Menschen. Einen Tag später verletzte eine weitere Bombe in Stinatz einen Mann schwer. In der Jubiläumsausstellung auf Burg Schlaining sind die Reste dieser tödlichen Sprengfallen ausgestellt.

In der Ausstellung sieht man die Reste jener tödlichen Sprengfallen, die im Februar 1995 vier Menschen das Leben gekostet und einen weiteren schwer verletzt haben – die Rohrbomben von Oberwart und Stinatz. In der Nacht vom 4. auf den 5. Februar 1995 wollten vier junge Männer aus der Romasiedlung ein Schild entfernen, das auf diesem Sockel montiert ist, mit der Aufschrift „Roma zurück nach Indien“. Sie waren auf der Stelle tot.

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Ermordete Roma bei Attentat
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Gedenken an ermordete Roma
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Rohrbombe
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Sendungshinweis:

„100 Objekte – 100 Geschichten“, ORF 2 Burgenland, 5.12.2022

Jedes Jahr wird beim Mahnmal nahe der Romasiedlung in Oberwart den vier Männern gedacht. Karl Horvath, Josef Simon, Peter Sarközi und Erwin Horvath sind damals ums Leben gekommen. Seit ihrer Ermordung ist viel geschehen, die Roma wurden 1993 als Volksgruppe anerkannt, Ausbildungs- und Jobinitiativen gestartet, die Wohnsituation verbessert. Für die Volksgruppe ist es wichtig, dass sich auch ihre Kinder und Jugendlichen heute mit den damaligen Ereignissen beschäftigen.

Im kommenden Jahr jährt sich die Anerkennung der Roma als Volksgruppe zum 30. Mal. In diesen 30 Jahren ist viel passiert. „Im Burgenland ist ein wichtiger Schritt gesetzt worden, nämlich dass im Minderheitenschulgesetz das Romani verankert wurde. Auch viele kulturelle Aktivitäten sind gesetzt worden – es gibt zum Beispiel den Roma-Ball“, so Emmerich Gärtner-Horvath, vom Volksgruppenbeirat der Roma. Auch bei Gedenktafel-Projekten werden die Volksgruppe vom Bundeskanzleramt und vom Land unterstützt.