83 Jahre ist er alt, und er lebt die Kunst, das Theater nach wie vor mit jeder Faser seines Körpers. Mit dem Wiener Odeon Theater verbindet Erwin Piplits eine fast lebenslange Liebesbeziehung, dort schrieb er österreichische Theatergeschichte. Die Anfänge seiner künstlerischen Tätigkeit, die machte er aber im Burgenland, unweit von Stegersbach, wo sein Vater herstammte.
Sendungshinweis
„Burgenland heute“, 30.11.2022
„Ich wollte ein Ensemble gründen und habe einen Workshops gemacht in diesem Atelierhaus. Und zu diesem Workshop ist Ulli Kaufmann als Teilnehmerin gekommen. Nächstes Jahr wird das 50 Jahre her sein, dass wir uns das erste Mal die Hand gegeben haben und damit war eigentlich unser Theater begründet“, so Piplits.
Begegnung mit Ulrike Kaufmann als Wendepunkt
Die Begegnung mit seiner großen Liebe und lebenslangen künstlerischen Gefährtin Ulrike Kaufmann in Neumarkt an der Raab war ein Wendepunkt in Piplits Leben, hier gründeten die beiden vor knapp 50 Jahren das Serapions Theater, das von Anfang an mit fantasievollen Kostümen, fantastischen Bühnenbildern und ungewöhnlichen Inszenierungen sein Publikum zu fesseln wusste.
„Vorher war ich eine flatterhafte Gestalt“
„Mit Ulli war es von Anfang an so eine innige Verbindung – in jeder Hinsicht. An dem Finden einer Lebenseinstellung war sie ganz maßgeblich beteiligt, weil davor war ich irgendwie so eine flatterhafte Gestalt“, so Piplits. 1988 zog es Piplits ins Odeon Theater, das im Haus der Wiener Getreidebörse zu finden ist – von dort aus versuchte er, ungewöhnliche Zugänge zum Theater zu realisieren, aktuelle Zustände zu kommentieren – stets im Blickfeld dabei das Miteinander von Darstellern und Publikum.
Seit dem Vorjahr hat Sohn Max die künstlerische Leitung im Odeon übernommen, Papa Erwin ist aber immer wieder vor Ort, gibt Ratschläge und Tipps. Piplits ist ein Familienmensch. Man sieht es ihm an, dass er stolz ist, auf seinen Sohn, der sein Lebenswerk nun ganz in seinem und auch im Sinne seiner 2014 verstorbenen Lebenspartnerin Ulrike Kaumann weiterführt. „Einen Ruhestand kann ich mir nicht vorstellen. Der Unruhestand ist mir viel lieber“, sagt Piplits.