Karteikasten von Fred Sinowatz
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„100 Objekte – 100 Geschichten“

Fred Sinowatz’ Karteikasten

Im Raum der Geschichte in der Jubiläumsausstellung auf Burg Schlaining ist ein Karteikasten mit den handschriftlichen Aufzeichnungen von Fred Sinowatz zu sehen. Er ist der bisher einzige Burgenländer, der Bundeskanzler war.

Aus seinem umfangreichen schriftlichen Nachlass wurden exemplarisch Aufzeichnungen ausgewählt, die Fred Sinowatz als promovierter Historiker bis zu seinem Tod im August 2008 geführt hatte.

Fred Sinowatz wurde 1929 in Neufeld an der Leitha als Sohn eines Schlossers und einer Näherin geboren. Nach zehn Jahren als SPÖ-Parteisekretär und Kulturlandesrat wurde er 1971 von Bruno Kreisky als Unterrichtsminister nach Wien geholt. Sinowatz führte unter anderem die Gratisschulbücher ein.

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Fred Sinowatz
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Fred Sinowatz’ Karteikasten
Persönliche Notizen von Fred Sinowatz
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Persönliche Notizen von Fred Sinowatz
Fred Sinowatz bei einem Besuch in seiner Heimatgemeinde in den 1960er Jahren
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Sinowatz bei einem Besuch in seiner Heimatgemeinde in den 1960er Jahren
Fred Sinowatz und Bruno Kreisky
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Bruno Kreisky holte Sinowatz als Unterrichtsminister in sein Kabinett
Fred Sinowatz bei seiner Angelobung als Bundeskanzler
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Angelobung zum Bundeskanzler
Fred Sinowatz und Franz Vranitzky
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Rücktritt und Übergabe an Franz Vranitzky
Fred Sinowatz in seinem Arbeitszimmer
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Fred Sinowatz als Privatmann in seinem Arbeitszimmer

Kanzlerschaft und Waldheim-Affäre

1983 wurde Fred Sinowatz Bundeskanzler und bildete mit Norbert Steger von der FPÖ eine rot-blaue Koalition, drei Jahre später trat Sinowatz zurück. Am Tag nach der Wahl Kurt Waldheims zum Bundespräsidenten übergab er die Kanzlerschaft an Franz Vranitzky. 1990 wurde Sinowatz wegen der Waldheim-Affäre rechtskräftig verurteilt, „Das Urteil ist im höchsten Maße ungerecht, ich bin mir meiner Sache ganz sicher“, sagte er damals.

Sendungshinweis

„100 Objekte – 100 Geschichten“, 17.11.2022

Rückzug ins Privatleben

Danach zog sich ins Privatleben zurück. Der Historiker widmete sich geschichtlichen Forschungen. Ein Schwerpunkt: die Arbeiterbewegung im Burgenland. Sein politisches Vermächtnis: Macht sei für ihn nie ein Ziel gewesen, dass er gerne angestrebt habe. „Für mich war Macht immer mit einer Verantwortung und daher mit einer Bürde verbunden“, so Sinowatz.

Am 11. August 2008 starb Fred Sinowatz im Alter von 79 Jahren. Die höchsten Würdenträger Österreichs nahmen Abschied vom Altkanzler, beigesetzt wurde Fred Sinowatz im engsten Kreis seiner Familie in Neufeld an der Leitha.