Relief Heiliger Martin
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„100 Objekte – 100 Geschichten“

Relief des Heiligen Martin

Die Jubiläumsausstellung auf Burg Schlaining widmet sich mit zahlreichen Objekten den Geburtsstunden des Burgenlandes und dazu gehört auch der Landespatron – zu finden ist der Heilige Martin auf einem Holzrelief – einer Leihgabe aus dem Diözesanmuseum.

Dieses Martinsrelief sei deswegen so interessant, weil es wahrscheinlich das im Burgenland älteste Martinsrelief sei, das man kenne, erklärte der Leiter des Diözesanmuseums, Bernhard Weinhäusel. Das Relief sei auch sehr fein ausgearbeitet. Man sehe am Heiligen Martin und seiner Frisur, dass der Künstler oder die Künstlerin sehr akribisch gearbeitet habe. Das Relief, das um das Jahr 1520 entstanden sei, stamme ursprünglich aus Tirol und sei irgendwann einmal angekauft worden.

Relief Heiliger Martin
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1925 wurde der Heilige Martin dann erstmals am 11.11. als Landespatron gefeiert

Landespatron auf Initiative der Landesregierung

Die Initiative für einen eigenen Landespatron ist übrigens nicht von der katholischen Kirche ausgegangen, sondern von der Landesregierung. Damals standen auch andere Heilige zur Wahl, wie der Heilige Michael und für viele auch der Heilige Stefan. „Manche Kreise wollten den Heiligen Stephan, den Landespatron Ungarns haben. Allerdings hat da die österreichische Bundesregierung Bedenken gehabt. Weil man gesagt hat, wenn die Burgenländer immer noch mit dem heiligen Stephan verbunden sind, dann werden sie nie richtige Österreicher, sondern sie bleiben halbe Ungarn. Und so ist dann der Gedanke aufgetaucht, den Heiligen Martinus zum Landespatron zu wählen“, erzählte Prälat Josef Rittsteuer im 1988.

Relief des Heiligen Martin

Sendungshinweis:

„100 Objekte – 100 Geschichten“, 10.11.2022

15 Kirchen dem Heiligen Martin geweiht

Dieser Heilige passte auch für das Burgenland: Er wurde im pannonischen Raum geboren, wandelte sich vom Soldaten zum Mönch und wurde später zum Bischof in Frankreich geweiht. Rund um das Leben des Heiligen Martin gibt es viele Geschichten – meist ist er mit dem Bettler dargestellt, mit dem der Heilige seinen Mantel teilte.

Im Burgenland sind 15 Kirchen dem Heiligen Martin geweiht. 1925 wurde der Heilige Martin dann erstmals am 11. November als Landespatron gefeiert. Seither sind die Feiern rund um Martini im November stetig gewachsen. Das Martiniloben, zu dem Ganslessen und Weintaufen gehören, ist zu einem touristischen Zugpferd des Burgenlandes geworden.