Granatäpfel
Nicole Aigner/ORF
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„Uschi hoch zu Beet“

Superfood Granatapfel

Der Granatapfel ist eine symbolträchtige Frucht mit jahrtausendealter Geschichte. Die Früchte waren schon den alten Griechen heilig und kommen von der Bibel bis zum Koran in vielen Schriften vor. Kräuterhexe Uschi Zezelitsch aus Mattersburg hat sich mit der exotischen Pflanze und ihren gesunden Früchten intensiv beschäftigt.

„Wer es schafft, der kernigen Frucht Herr zu werden, darf ihr exotisches Aroma kosten.“ Die Kräuterhexe hat sich durch alte Rezepte und neue medizinische Studien gearbeitet. Die gesundheitsfördernde Wirkung der Kerne und des Granatapfelsaftes wird schon lange beschrieben und ist mittlerweile wissenschaftlich belegt.

Symbol von Fruchtbarkeit und Sinnlichkeit

Der Granatapfel (Punica granatum, das bedeutet, mit Kernen versehener Apfel) gehört zur Familie der Weiderichgewächse. Er wurde ursprünglich wahrscheinlich im Iran, in Afghanistan und Nordindien angebaut. Das Verbreitungsgebiet liegt in West- bis Mittelasien, seit der Antike wird er unter anderem im Mittelmeerraum angebaut.

Sendungshinweis

„Radio Burgenland Vormittag“, 12.10.2022, ab 9.00 Uhr

In vielen Kulturen gilt der Granatapfel als Symbol von Leben, Sinnlichkeit, Liebe und Fruchtbarkeit. Auch in der Bibel findet er Erwähnung. 613 Kerne soll die symbolträchtige Frucht haben, so viele, wie es Gesetze im Alten Testament gibt. Auch in der griechischen Mythologie und im christlichen Mittelalter spielt der Granatapfel immer wieder eine Rolle. Als Speise der Götter oder als Symbol von Macht und Herrschertugenden auf Wappen und Gemälden.

Granatäpfel
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Granatapfelstrauch

Exotischer Strauch in heimischen Gärten

Die Pflanze wächst als sommergrüner, kleiner Baum und wird oft als Strauch kultiviert. Er wird bis fünf Meter hoch und drei Meter breit und kann einige hundert Jahre alt. Es gibt laubabwerfende und immergrüne Sorten. Wer ihn in den Garten holt, sollte einen sonnigen Platz haben und darauf achten, dass er Dornen trägt.

Granatapfelblüte
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Granatapfel-Blüte

Er blüht ab dem Frühling bis in den Frühsommer. Die Blüten können rot, orange und seltener weiß sein. Es gibt auch Züchtungen, die nur noch der Zierde dienen. Darauf ist beim Kauf zu achten.

Der Apfel ist eine Lederbeere

Granatäpfel sind Scheinfrüchte und gelten als botanischer Grenzfall einer ledrigen Beere. Aus den Blüten entwickeln sich apfelähnliche Früchte, die orangerot und rot bis gelb-grün, gelblich-braun und sogar schwarz-violett sein können. Das Innere ist in Kammern unterteilt, die Trennwände werden als Membrane bezeichnet.

Blutrot und gut für den Blutdruck

In der Frucht stecken mehr Antioxidantien, die als Radikalfänger gelten, als in Rotwein oder anderen roten Säften. Das Herz und die Gefäße profitieren von den sekundären Pflanzenstoffen. Schon ein Glas Granatapfelsaft pro Tag soll den Blutdruck regulieren. Granatäpfel stärken die Immunabwehr, lindern Entzündungen und können auch Schmerzen mildern.

Saftkur für das Immunsystem

Die Kräuterhexe empfiehlt eine Saftkur, die eine ganze Reihe positiver Aspekte hat. Auch Menschen, die unter Darmproblemen, Arthrose und Arthritis leiden, können versuchen, so ihr Wohlbefinden zu fördern. Innerlich und äußerlich mag auch die Haut den Granatapfel sehr. In den Wechseljahren wird außerdem der weibliche Hormonhaushalt positiv ausgeglichen. Beim Mann wirken Granatäpfel ähnlich wie Kürbiskerne.

Kulinarische Farbtupfer

Mit dem Granatapfel ist ein Stückchen Orient in unsere heimischen Küchen eingezogen. Saison ist normalerweise von September bis Dezember und deshalb kommen Granatäpfel bei uns vorwiegend im Winter auf den Tisch. Auf Salaten und in Desserts sind die Kerne köstlich und knackig. Falls sie noch sehr säuerlich schmecken, war die Frucht noch unreif. Normalerweise ist der Geschmack herbsüß und passt gut zu Wild.

Granatäpfel
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Granatäpfel können im Kühlschrank gelagert werden

Zur Lagerung ist zu beachten, dass Granatäpfel nicht nachreifen. Im Kühlschrank lassen sie sich bis zu drei Wochen aufbewahren. Vorsicht bei der Verarbeitung, denn mit dem Saft wurden früher Orientteppiche gefärbt. Da lässt sich erahnen, dass Flecken nur sehr schwer zu entfernen sind. Uschi hat sich einen Trick von einem Profikoch abgeschaut. Die genaue Erklärung gibt es im ausführlichen „Uschi hoch zu Beet“ Podcast.