Vor 100 Jahren züchtete Fritz Zweigelt in Klosterneuburg jene Rebsorte, die heute noch seinen Namen trägt. Der Botaniker war bekennender Nationalsozialist und eine höchst umstrittene Persönlichkeit. Diskussionen um die Umbenennung der Sorte sind immer wieder eingeschlafen. Ein anderes Imageproblem hat die Rebsorte wohl dauerhaft überwunden. Zweigelt war einst als Massenträger verpönt, doch wenn er im Weingarten im Zaum gehalten wird, kann er sein ganzes Potenzial zeigen.
Sendungshinweis
„Pannonische WeinKULTour“, 15.10.2022, 19.20 Uhr, ORF 2 Burgenland
Vorzüge der Rebsorte
Weinakademiker Georg Schweitzer konzentriert sich auf die Vorzüge der Rebsorte: „Das Spannende am Zweigelt ist, er kann frischfruchtig leichte Weine machen, aber auch gehaltvolle Weine, wenn er entsprechend gearbeitet wird: das heißt, im Holzfass ausgebaut und wenn auch der Ertrag reduziert wird.“
Kirschfrucht und Röstaromen
Im Herkunftsgebiet Neusiedler See DAC ist Zweigelt die rote Leitsorte – und die Lieblingssorte der Andauer Winzerin Jaqueline Klein. „Zweigelt ist extrem facettenreich“, betonte Jaqueline Klein den speziellen Charakter: „Er schmeckt fast jedermann, jederfrau. Er ist extrem saftig, samtig, weich in den Tanninen.“ Sie nützt die ganze Bandbreite der Rebsorte und baut Zweigelt reinsortig, aber auch als Cuveepartner aus.