„Mahlzeit Burgenland“

Johann Werfring und Bratäpfel mit Wein

In seinem aktuellen Buch „Die Bauernsprache der Sieggrabener“ hat sich der Lektor, Kolumnist, und Autor Johann Werfring der Geschichte der Mundart des mittelburgenländischen Ortes angenommen. Variantenreich ist sein Rezepttipp: Gefüllte Bratäpfel mit Wein.

Zutaten Variante eins mit Blunzenfüllung:

  • 4 Äpfel mit festem Fruchtfleisch
  • ein Stück Blunze
  • 1/16 Liter Weißwein
  • einige Butterflöckchen

Zutaten Variante zwei mit süßer Füllung:

  • 4 Äpfel mit festem Fruchtfleisch
  • Marillenmarmelade (burgenländisch: „Lekwa“)
  • Walnüsse, gehackt
  • 1/16 Liter Weißwein
  • einige Butterflöckchen
Johann Werfring
Josef Trattner
Johann Werfring

Zubereitung:

Variante eins mit Blunzenfüllung: Mit einem Apfelentkerner das Kerngehäuse aus den Äpfeln ausstechen (großzügig nachstechen, damit die Einfüllöffnung groß genug ist). Dann die Äpfel in eine Kasserolle oder in einen Topf setzen. Mit dem Apfelentkerner entsprechende Stücke aus der Blunze herausstechen und diese in die Einfüllöffnungen der Äpfel einsetzen. Dann einige Butterflöckchen auf der oberen Hälfte der Äpfel verteilen.

Bei 180 Grad ohne Deckel im Backrohr 20 Minuten bei Ober-/Unterhitze braten. Dann den Wein dazugießen und weitere 20 bis 30 Minuten fertigbraten.

Variante zwei mit süßer Füllung: Die Äpfel, wie beim Blunzenbratapfelrezept angegeben, entkernen. Dann die Äpfel in eine Kasserolle oder in einen Topf setzen. Die Marillenmarmelade mit den gehackten Walnüssen vermengen und behutsam in die Öffnungen einfüllen, einige Butterflöckchen auf die Äpfel legen. Bei 180 Grad im Backrohr ohne Deckel 20 Minuten bei Ober-/Unterhitze braten. Dann den Wein hinzufügen und weitere 20 bis 30 Minuten fertigbraten.

Tipps:

Als Früchte eignen sich hervorragend Sorten wie Krummstiel oder Maschanzker, die oft auf burgenländischen Streuobstwiesen zu finden sind. Freilich kommen auch andere Äpfel mit festem Fruchtfleisch in Betracht. Zur Füllung sind im Falle der Variante eins Blunzen burgenländischer Art mit Semmelanteil zu empfehlen. Für die (süße) Variante zwei wird Lekwa (so die burgenländische Bezeichnung für selbstgemachte Marmelade) verwendet. Am besten nimmt man Lekwa aus Marillen, man kann aber auch mit anderen Marmeladearten experimentieren.

Sendungshinweis

„Mahlzeit Burgenland“, 3.10.2022

Der Wein steuert eigene Geschmacksnuancen bei, darüber hinaus vitalisiert er das Gericht. Als Weinzutat ist ein solider Grüner Veltliner zu empfehlen, aber auch Burgundersorten kommen in Betracht. Eine Beifügung von kräftigen Gewürzen wie Zimt, Nelken, Sternanis oder Ingwer, wie das bei bestimmten Varietäten von gebratenen Äpfeln üblich ist, soll unterbleiben, da diese die subtilen Aromen des Weins überlagern würden.

Für Kinder ist das Gericht wegen der Alkoholzutat ungeeignet. Wenn diese mitessen, ganz einfach den Wein durch Apfelsaft ersetzen – es schmeckt trotzdem gut. Allenfalls kann die vitalisierende Komponente mit einem Spritzer Verjus herbeigeführt werden, der auch für Kinder hundertprozentig unbedenklich ist.