„Adolf Hitler-Platz“ oder „Hermann Göhring-Straße“ – solche Straßenschilder wurden unmittelbar nach dem sogenannten Anschluss im Jahr 1938 in burgenländischen Städten und Dörfern angebracht – Huldigungen an den Führer und seine Gefolgsleute. Dem damals noch ganz jungen Burgenland schlug 1938 schon wieder das Ende. Es wurde auf die zwei „Reichsgaue“ Niederdonau und die Steiermark aufgeteilt.
Landeshauptmann Hans Sylvester wurde abgesetzt, NS-Gauleiter Tobias Portschy ernannte eine neue Landesregierung, noch am Abend des 11. März war das Land in den Händen der Nationalsozialisten. Bei der sogenannten „Volksabstimmung über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich“ im April 1938 stimmten im Burgenland 169.775 Menschen mit Ja, es gab nur 63 Gegenstimmen.
Sendungshinweis
„100 Objekte – 100 Geschichten“, 22.9.2022, ORF 2 Burgenland
Nach sieben Jahren endete das Nazi-Regime. Die Burgenländerinnen und Burgenländer kamen vom Regen in die Traufe: auf die NS-Terrorherrschaft, folgte die sowjetische Okkupation, mit Plünderungen, Vergewaltigungen und einer Hungersnot. Erst 1955, mit dem Abschluss des Staatsvertrages, ging es im Burgenland wieder aufwärts.