„Wenn man dann durch Venedig latscht, mit einem Plastiksackerl in der Hand samt Box mit dem Viech da drinnen und die Menschen behandeln dich anders“, sagte Haring damals im ORF-Burgenland-Interview.
Tanz faszinierte Haring schon immer, aber schon bald wollte er nicht mehr selbst tanzen, sondern mit Tanz gestalten – Körperbilder, Kreaturen und Emotionen auf die Bühne bringen. Er gründete seine Dance-Kompanie Liquid Loft und sorgte mit witzigen, sarkastischen, überraschenden und stets spannenden Performances rasch international für Aufsehen.
„The art of seduction“
Den Goldenen Löwen gewann er mit seinem seinem Posing Project „The art of seduction“, also die Kunst der Verführung. Selbstinszenierung bis zur Gockelhaftigkeit. Viele umjubelte Produktionen folgten, Liquid Loft traten weltweit auf und sorgten auch immer wieder in Österreich für Begeisterung, sogar mit klassischem Ballett als Vorlage. „Das ist ein Stück, da geht es nicht nur um die Verwandlung eines Schwans in einen Menschen – oder in dem Fall in eine Prinzessin – oder die Liebe die Prinzen zu irgendetwas, sondern es geht viel um Betrug, um Enttäuschung“, so Haring damals.
Mit seiner Interpretation von Tschaikowskys Schwanensee sorgte der 51-jährige Schattendorfer heuer im Linzer Landestheater für Jubel und Staunen. „Mit dem Goldenen Löwen zu leben ist kein Problem, Brad Pitt hat es geschafft, also warum sollte es nicht gehen“, so Haring. (Sendungshinweis: „Burgenland heute“, 19.9.2022).