Grenzstein mit Telefon
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„100 Objekte – 100 Geschichten“

Grenzstein mit Telefon

Ein Grenzstein mit einem eingebauten Telefon ist in der Jubiläumsausstellung auf Burg Schlaining zu sehen. Was wie ein Filmrequisit aus einem alten James-Bond-Film aussieht, war in Wirklichkeit Teil des ab 1965 technisch hochgerüsteten Eisernen Vorhangs.

Unmittelbar nach dem Ungarnaufstand 1956 wurden am Eisernen Vorhang vor allem mechanische Sperren verwendet und Minenfelder verlegt. Ab 1965 mussten die Minen aber geräumt werden, Ungarn entschloss sich ein elektronisches Überwachungssystem aus der Sowjetunion einzusetzen. Das SZ 100 – und dieser Grenzstein mit Telefon war ein Teil dieses Systems.

Telefonhörer
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Der Grenzstein mit eingebautem Telefon wirkt wie ein Filmrequisit

Sendungshinweis

„100 Objekte – 100 Geschichten“, 8.8.2022

Aus ungarischer Sicht war das SZ 100 zunächst sehr effizient. Fluchtversuche scheiterten immer öfter. Allerdings waren der Wartungsaufwand und die damit verbundenen Kosten enorm, das System wurde immer fehleranfälliger. 1989 fiel schließlich der Eiserne Vorhang, mit ihm die technischen Sperren, das SZ 100 wurde abgebaut, zurück blieb als skurrile Artefakt – ein Grenzstein mit eingebauten Telefon.

Grenzstein mit Telefon