Blaufränkisch zeichnet sich dadurch aus, dass die Sorte den Boden „transportiert“, wie es Fachleute ausdrücken. Blaufränkisch vom Leithaberg hat eine andere Stilistik als aus dem Mittelburgenland oder vom Eisenberg. Weinakademiker Georg Schweitzer beschrieb Blaufränkisch Leithaberg DAC als besonders eleganten Speisebegleiter.
Beerenfrucht und Weichselduft
Auf dem Goldberg mit Blick auf den Neusiedlersee wächst der Blaufränkisch von Bernhard Fiedler. Der Winzer ist Kellermeister und Lektor an der Weinakademie Österreich mit Stammsitz in Rust. Er erklärte, dass es trotz der geographischen Nähe Unterschiede zwischen den Ruster und Mörbischer Weingärten gibt. In Rust sind die Böden zum Teil von Kalk geprägt, in Mörbisch wachsen die Reben auf Schiefer-Quarz-Gneis-Böden. Das wirkt sich vor allem auf den Blaufränkisch aus.

Sendungshinweis
"Pannonische WeinKULTour, 6.8.2022, 19.20, ORF 2 Burgenland
Den Neusiedlersee hat man in den Mörbischer Weingärten fast immer im Blick. Sobald die Trauben reifer werden, kommen auch die Stare wieder scharenweise. Das war schon zu Beginn des Weinanbaus in der Region so. Zeugnis davon gibt eine alte „Hiatahittn“, die letzte von einst sieben Weingartenhüter-Hütten auf Mörbischer Hotter.

Gut bewachte Trauben
Die höhlenartig in die Böschung gegrabenen Quartiere waren spartanisch ausgestattet, mit einer Feuerstelle und Platz zum Schlafen. Ledige junge Burschen hatten während der Traubenreife die Aufgabe, zweibeinige und geflügelte Traubendiebe abzuwehren. In dieser Zeit durften sie ihre Stützpunkte nicht verlassen, um ins Dorf zurückzukehren. Heute steht ein Bankerl daneben, unter einem schattenspendenden Nussbaum machen hier vor allem Radler gerne Rast.