Der Name „Uhudler“ soll daher kommen, weil viele Menschen nach mehreren Gläsern am nächsten Tag Augenringe wie Uhus haben. In den Gemeinden im Süden muss man die Hauptstraßen verlassen und den kleinen Schildern folgen, um die wenigen Anbaugebiete des Uhudlers zu finden. Eines davon ist etwa das Kellerviertel am Hochkogel in Eltendorf. „Es ist dreieinhalb Kilometer vom Dorfzentrum entfernt, itten in den Weinbergen, in den Hügeln versteckt. Die Ruhe und die Gemütlichkeit des Südburgenlandes spürt man hier zu 100 Prozent“, so Matthias Mirth, Obmann des Uhuderland-Winzervereins.
Die Geschichte des Uhudlers reicht bis ins Jahr 1860 zurück: Damals wurden nach dem großen Reblausbefall besonders widerstandsfähige Sorten aus Amerika ins Burgenland gebracht. Diesen Direktträgern hat man später nachgesagt, dass ihr Wein Fuselöle und Methanol enthalte und daher gesundheitsschädlich sei. Das hat zum Verbot geführt. „Der Uhudler hat eine sehr starke Rennaissance durchgemacht. Vom Verbot, dass man den Uhudler nicht verkaufen durfte, bis hin zur Qualität, die wir heute im Glas haben“, so Mirth.
Uhudler-Verbot: Eltendorf von Wien weit entfernt
Auch in der Zeit des Uhudler-Verbots hat man diesen besonderen Wein hier in den Bezirken Jennersdorf und Güssing getrunken. Die in Wien beschlossenen Gesetze hat man nicht immer ganz ernst genommen. „In Wien kann man viel beschließen. Aber Eltendorf, Heiligenbrunn und das Südburgenland sind weit von Wien entfernt. Bis das von Wien bis nach Eltendorf durchgedrungen ist, haben wir den Wein produziert und genossen“, so Uhudlerwinzer Josef Taucher.
Der perfekte Nährboden zur Legendenbildung: Josef Trinkl alias „Rübezahl“ hat in den 1970er- und 1980er-Jahren für die Legalisierung des Uhudlers gekämpft und gilt heute als Rebell – mehr dazu in Denkmal für „Rübezahl“. „Wenn du ihn angeschaut hast, hast du wirklich geglaubt, das ist der ‚Rübezahl‘, wie man ihn in den Sagen kennt. Ein typischer, starker Mann, man kann ihn gar nicht anders beschreiben als wie einen Rebell“, so Taucher.