In der Ausstellung ist ein 1960 entstandenes Bronzerelief von Kedl zu sehen. Es zeigt die für den gelernten Gold- und Silberschmied Kedl typischen Pflanzenornamente, die sich in seinen Skulpturen sehr oft wiederfinden und sich auch an Samen und weibliche Umrisse anlehnen.
Bedeutender Bildhauer
Kedl wurde 1928 in Stadtschlaining geboren, zählte zu den einflussreichsten Bildhauern Österreichs. Er studierte unter anderem bei Fritz Wotruba an der Akademie der Bildenden Künste und vertrat Österreich zweimal bei der Biennale in Venedig.
Kedl: Mensch muss sich mit Natur identifizieren
Für seine sehr signifikanten Arbeiten verwendete Kedl bevorzugterweise Metall und Stein. Er beschäftigte sich schon sehr früh mit der Beziehung Mensch und Natur. Für ihn sei wesentlich, dass man die Pflanze als etwas Lebendiges sehe. Solange sich der Mensch nicht mit einem Baum, mit irgendeinem Gewächs, mit einer Pflanze, mit der Natur direkt identifiziere, solange werde es wahrscheinlich keine Rücksicht auf die Natur geben. „Solang zerstören wir uns selbst“, so Kedls Prophezeiung, die in Zeiten des Klimawandels zutreffend scheint.
Sendungshinweis
„100 Objekte – 100 Geschichten“, 11.7.2022, ORF 2 Burgenland
Nach wie vor ein Geheimtipp für Kunst- und Kulturliebhaber ist der Skulpturenpark der Bildhauer-Familie Kedl in Markt Neuhodis. Noch von Rudolf Keld angelegt, begann sein Sohn Talos Kedl damit, den Park zu erweitern. Der Skulpturenpark mit dem Kastell blieb auch nach dem Tod Rudolf Kedls 1991 ein offener Ort.