Vor mehr als 55 Jahren ließ sich der gebürtige Italiener Wander Bertoni in Winden am See nieder. Auf dem Gelände der sogenannten „Gritsch-Mühle“ schuf der Bildhauer einen einzigartigen Kunstort. Dort scharte er Stundentinnen und Künstler um sich.
Besuch bei Wander Bertoni im Jahr 1972
Künstler aus Italien
Bertoni stammt aus Codisotto (Italien) und lernte zunächst Eisendreher. Während des Zweiten Weltkrieges kam er als Zwangsarbeiter nach Österreich, studierte nach dem Krieg bei Fritz Wotruba Bildhauerei und leitete dann selbst viele Jahre eine Meisterklasse an der Akademie für Angewandte Kunst. 1965 zog Wander Bertoni dann nach Winden am See. „Ich habe immer gesagt, diese Natur und Kunst hier ist ideal“, sagte Bertoni.
Säule vor dem Landhaus zum Jubiläum
Zum Jubiläum 70 Jahre Burgenland gestaltete Wander Bertoni die Säule vor dem Eisenstädter Landhaus. Er erhielt zahlreiche internationale und nationale Preise und wurde vielfach ausgezeichnet – etwa mit dem Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst, der höchsten Auszeichnung der Republik. Im Dezember 2019 verstarb Wander Bertoni, seine letzte Ruhenstätte fand er auf dem Gelände seines Skulpturenparks in Winden, wo sich auch sein berühmtes Eiermuseum befindet.
(Sendungshinweis: „100 Objekte – 100 Geschichten“, 20.06.2022, ORF 2 Burgenland)