Bomberfenster aus dem zweiten Weltkrieg
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„100 OBJEKTE – 100 GESCHICHTEN“

Bomberfenster aus dem Zweiten Weltkrieg

Am 1. Oktober 1943 flog die 44. Bombergruppe der US Army einen der schwersten Bombenangriffe auf Wiener Neustadt. 25 Flugzeuge kamen zum Einsatz. Auch das Burgenland war betroffen.

Eine der abgeschossenen Maschinen stürzte bei Oberpetersdorf im Bezirk Oberpullendorf ab. Nur ein Besatzungsmitglied überlebte den Absturz, der Navigator Jacob Cohen. Er wurde schwer verletzt von Zivilistinnen und Zivilisten gefunden, medizinisch versorgt und überlebte den Krieg schließlich im Kriegsgefangenenlager Stalag Luft eins, in Deutschland.

Bomberfenster in Hühnerstall

Von dem Flugzeug stammte ein Fenster, das auf Burg Schlaining bei der Jubiläumsausstellung gezeigt wird. In dem etwa 70 mal 70 Zentimeter großen Fenster ist deutlich der Einschuss einer Flugabwehrkanone (Flak) zu sehen. Es besteht aus mehreren Schichten Kunststoff, dazwischen wurde eine Folie verarbeitet, das Geschoss konnte das Fenster nicht durchdringen.

Fotostrecke mit 5 Bildern

Bomberfenster aus dem zweiten Weltkrieg
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Das Bomberfenster in der Jubiläumsausstellung
Bomberfenster aus dem zweiten Weltkrieg
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Das Einschussloch
Bombenangriff im zweiten Weltkrieg
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Bombenangriff im zweiten Weltkrieg
Zerstörte Häuser im zweiten Weltkrieg
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Zahlreiche Häuser wurden im zweiten Weltkrieg zerstört
Zerstörte Häuser im zweiten Weltkrieg
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Auch das Burgenland war von den Bombenangriffen betroffen

Gegen Ende des Krieges waren die Trümmer von Flugzeugen ein begehrter Rohstoff. Das Bomberfenster diente einem ganz besonderen Zweck. Es war Jahrzehnte in einem Hühnerstall in Kobersdorf im Bezirk Oberpullendorf eingebaut.

Sendungshinweis

„100 Objekte – 100 Geschichten“, 13.6.2022, ORF 2 Burgenland

Mehr als 130 Todesfälle

Die Luftangriffe auf Wiener Neustadt begannen im August 1943. Ziel waren die Rüstungswerke. Auch im Nordburgenland waren die Sirenen zu hören gewesen. 134 Tote waren am 1. Oktober zu beklagen.

Bomberfenster aus dem Zweiten Weltkrieg

Das Bomberfenster ist derzeit in der Jubiläumsausstellung auf Burg Schlaining zu sehen