Viele Hobbygärtner und Gartenfreundinnen stellen sich die Frage: „Was kann ich denn schon zu einer Verbesserung des Klimas beitragen?“ Ganz schön viel, meint die Kräuterhexe Uschi Zezelitsch aus Mattersburg. Sie empfiehlt, pflegeintensive Rasenflächen zu verkleinern oder ganz zu ersetzen. Denn der typische sattgrüne englische Rasen passt nicht in unser pannonisches Klima. Auch der Traum von einer bunten Blumenwiese ist gar nicht so einfach zu realisieren. Es reicht nicht, eine Wiesenmischung auf einen Rasen aufzustreuen. Die Grasnarbe muss dafür abgetragen und der Boden vorbereitet werden. Gemäht wird mit der Sense und auch das will gelernt sein.

Duftteppich statt Rasen
Rasenflächen können durch begehbare Duftpflanzen ersetzt werden. Trittfest und genügsam, was die Pflege und den Wasserbedarf betrifft, sind beispielsweise:
- Quendel bzw. wilder Thymian
- Sandthymian
- Zwergfieder-Polster
- Römische Teppich-Kamille
- Sternmoos
- Teppich –Verbene
Auf diesen Pflanzen geht man tatsächlich wie auf einem Duftteppich.

Sendungshinweis
„Radio Burgenland Vormittag“, 24. und 31.5.2022
Lebendige Kiesbeete
Zwischen toten Schotterflächen, die sich in vielen Vorgärten finden, und echten Kiesbeeten gibt es einen Unterschied wie Tag und Nacht. Lebendige Kiesbeete tragen, im Gegensatz zu Schotterbeeten nicht zur Erhitzung der Umgebung bei. Kiesbeete bestehen an der Oberfläche aus einer mineralischen Mulchschicht, die vor Verdunstung, Unkraut und Frost schützt. Zunächst wird der Gartenboden mit Kies und Sand vermengt, sodass der Anteil an Erde höchstens 20 Prozent beträgt. Der geschätzte Pflegeaufwand liegt bei etwa fünf Minuten pro Quadratmeter und Jahr. Das Beet muss nur anfangs beim Setzen und später so gut wie nie gewässert werden.
Viel Sonne, wenig Wasser
Sonnenliebende Pflanzen mit geringem Wasserbedarf gedeihen besonders gut in einem Bett aus Kies. Diese Pflanzen sind pflegeleicht, viele davon duften, manche sind essbar oder für die Hausapotheke zu verwenden und fast alle bieten Insekten Nahrung. Viele Pflanzen eignen sich für ein sonniges Kiesbeet. Dazu gehören heimische Wildpflanzen wie Königskerze, Natternkopf, Quendel, Wiesensalbei, Margerite oder Glockenblume ebenso wie viele Stauden.

Schritt für Schritt zum Kiesbeet
Im Gespräch mit ORF Burgenland Moderatorin Nicole Aigner erklärt Uschi Zezelitsch genau, wie ein echtes Kiesbeet angelegt wird und welche Pflanzen sich dafür eignen. Außerdem empfiehlt sie, bestehende Rasenflächen weniger oft und auch nicht zu kurz zu mähen. Auch das trägt schon zur Vielfalt im Garten bei. Nachzuhören sind alle Tipps rund um Kräuterrasen und Kiesbeete im ausführlichen ORF Burgenland Podcast.