Heuer am 25. Februar feierte Kolonovits seinen 70. Geburtstag. Kaum jemand prägte die österreichische Musikszene so wie er. Mit nur 20 Jahren komponierte der gebürtige Rechnitzer den Hit „Hollywood“ für Waterloo und Robinson. Danach arbeitete er mit allen bekannten Austropoppern. Reinhard Fendrich streute Christian Kolonovits Rosen: „Er ist ein Genie. Das heißt, er poliert das auf, was vorhanden ist und flickt dort, wo was sein soll – vollkommen uneitel. Und diese Uneitelkeit ist das beste Symptom dafür, dass einer genial ist.“
Auch der unvergessliche Ludwig Hirsch war vom Einfühlungsvermogen des Südburgenländers mit kroatisch-ungarischen Wurzeln fasziniert und meinte: „Das, was den Christian so kostbar macht und so einzigartig macht: Er kann so grandios umsetzen.“
Sendungshinweis
„100 Objekte – 100 Geschichten“, 25.4.2022, ORF 2 Burgenland
„Es geht im Grunde immer um Musik“
Auch mit 70 ist Kolonovits in der österreichischen Musikszene noch immer als Komponist und Arrangeur gefragt. So arbeitete er zum Beispiel mit Seiler und Speer zusammen. „Manches Mal würde ich es wirklich gerne abschalten – funktioniert net“, erzählte Kolonovits: „Deswegen habe ich mich mit der Musik arrangiert und habe sie immer bei mir – rundherum, mit Freunden, mit Freundinnen. Es geht im Grunde immer um Musik.“ Irgendwann habe er erkannt, dass sich sein ganzes Leben über Musik definiert habe: „Und es soll was Schlimmeres passieren, als dass man sich über irgendwas definiert, was man irgendwann recht gut kann und was man versteht und was man so gern macht.“
Lebenslange Verbindung mit dem Burgenland
In der Jubiläumsausstellung auf Burg Schlaining steht der Dirigentenstab des Kolonovits’ für dessen lebenslangen und untrennbare Verbindung mit der Musik und mit dem Burgenland. Der Musiker wuchs nur 16 Kilometer von der Burg entfernt, in Rechnitz, auf. Seine Familie war musikbegeistert. Christian habe schon als Kind alles in Töne umgesetzt, erzählte seine Mutter Eva Kolonovits einmal. Er habe schon damals gesagt, dass er einmal ein Musiker, der alle Instrumente spielen könne, werden wolle.
Dirigentenstab von Christian Kolonovits
Kolonovits brachte sich viele Instrumente selbst bei. In Österreich zählt man den Burgenländer heute zur Riege der bedeutendsten zeitgenössischen Musiker.