Das Ticken der Uhr gehört zu den frühesten Kindheitserinnerungen von Walter Dujmovits. Er ist als Historiker der Experte für die Amerikawanderung der Burgenländer. Seine eigenen Großeltern brachten bei der Rückkehr aus den USA diese Uhr ins Burgenland mit. Diese fand im alten Haus, von dem aus sie ausgewandert waren, ihren Platz. Genau dort spielte Dujmovits immer und daher war die Uhr ihm immer sehr vertraut. Als die Großeltern starben kam die Uhr zu seiner Familie nach Stegersbach.
Von Gerersdorf Nach Amerika und retour
Von Gerersdorf nach Amerika und wieder retour – wie viele Burgenländerinnen und Burgenländer wagten auch die Großeltern von Walter Dujmovits Anfang des 20. Jahrhunderts dieses Abenteuer, um mit dem Ersparten in der Heimat ein neues, besseres Leben zu beginnen.
"Meine Großeltern sind zu verschiedenen Zeiten ausgewandert, haben aber dann um die Jahrhundertwende geheiratet. Beide stammten aus Gerersdorf und haben drei bis vier Jahre später ein Haus gekauft. Ich nehme an, dass bei dieser Gelegenheit auch die Uhr gekauft wurde. Diese steht auch für den Erfolg der Großeltern, die durch Fleiß zu Wohlstand gekommen sind, das sie sich diese Uhr leisten konnten.
Die Rückwanderer-Uhr
Mehr als eine Uhr
Sendungshinweis:
„100 Objekte – 100 Geschichten“, 28.3.2022, ORF 2 Burgenland
Diese Uhr ist für die Familie viel mehr als ein Zeitmesser. Die Uhr sei ein kleiner Mythos -Verwandte hätten immer die Uhr besucht, so Dujmovits. So war es keine leichte Entscheidung, die Uhr in die Ausstellung auf Burg Schlaining zu geben. „Als Professor Oliver Rathkolb fragte, hab ich lang mit mir gekämpft, ob ich die Uhr hergeben soll“, so Dujmovits. Auf der Burg Schlaining steht sie nun als Zeitdokument exemplarisch für Sehnsüchte, Fleiß und wohl auch Heimweh der Amerikaauswanderer.