Kultur

Besondere Stadtführung durch Eisenstadt

Wie der Alltag von Frauen in Eisenstadt in der Vergangenheit ausgesehen hat, darüber hat die Historikerin Susanna Steiger-Moser bei einer Stadtführung für Frauen mit Fluchthintergrund erzählt.

Vom Leben der Fürstinnen bis zum Alltag der Taglöhnerinnen – der Alltag von Frauen in Eisenstadt war immer schon vielfältig. Bei einer Führung durch die Stadt lässt sich die Vergangenheit besser erklären und veranschaulichen. Stationen waren etwa das Schloss Esterhazy, die Fanny-Elßler-Gasse oder die Rossschwemme. Organisiert hat den Frauenspaziergang der Österreichische Integrationsfonds nicht nur um Wissen über Vergangenheit und Gegenwart zu vermitteln, sondern auch um Gemeinsamkeiten entdecken.

„Empowerment ist wichtig“

13 Frauen aus der Türkei, der Mongolei, China, Russland, Afghanistan, dem Iran und aus Venezuela haben die Führung mitgemacht. Unter ihnen war auch die Fotokünstlerin Ghazal Sadr aus dem Iran, die seit 2014 in Österreich lebt. „Ich finde so etwas sehr wichtig, denn Frauen, die aus anderen Ländern kommen, brauchen Bildung zur Integration, auch wenn es um das Wissen um Frauenrechte geht. Vor allem Empowerment ist wichtig, weil sich Frauen dann nicht mehr allein fühlen.“

Frauenspaziergang durch Eisenstadt
Integrationsfonds Burgenland
Stadtspaziergang durch Eisenstadt

Bei der Führung stellten die Frauen Fragen und erzählten von eigenen Lebenswelten. Die Leiterin des Integrationszentrums Burgenland, Simona Mayerhofer, begleitete die Führung. „Der Österreichische Integrationsfonds setzt einen Schwerpunkt auf das Anbieten von Exkursionen und Seminaren für Frauen mit Fluchthintergrund. Wir haben in der Vergangenheit auch viel zum Thema Gewaltschutz gemacht, aber auch arbeitsrechtliche Themen, die auch sehr wichtig sind für die Frauen. Und ich freue mich, dass wir auch ein kulturelles Angebot mit dieser Führung machen können“, so Mayerhofer.

Frauengeschichte stärker in den Fokus rücken

Zu den Schwerpunkten der Historikerin Susanna Steiger-Moser zählt das Erforschen burgenländischer Alltagsgeschichte – auch mit dem Augenmerk auf Frauengeschichte.

Sendungshinweis

„Radio Burgenland Extra“, 24.3., 20.04 Uhr

„Frauengeschichte ist kaum präsent, man muss immer wieder sehr in die Tiefe der Archive gehen oder mit vielen Menschen sprechen, damit man zu Quellen kommt und Berichte findet. Das Thema ist über Jahrzehnte nicht berücksichtigt worden in der Forschung, das hat sich aber deutlich verbessert. An der Universität Wien gibt es seit Jahren Geschlechterforschung. Aber es ist noch viel zu wenig vom Elfenbeinturm in die weite Welt des Landes gedrungen“, sagte Steiger-Moser.

Die nächste Eisenstadt-Führung findet kommende Woche am 31. März um 10.00 Uhr statt.