Die malende Klosterschwester Elfriede Ettl wurde 1914 geboren. Ihre meisterhaften Aquarelle burgenländischer Landschaften und ihr Blick für die bunte Vielfalt der Menschen in ihrer Heimat machten sie populär. Auch wenn Elfriede Ettl der Durchbruch österreichweit nicht gelang, ist und bleibt sie für Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter eine Koryphäe. Viele zählen sie zu den bekanntesten und populärsten Künstlern überhaupt im ganzen Land.
So auch der Publizist Günter Unger. „Sie war ein unheimlich aufgeschlossener und gestandener Mensch – eine richtige Figur aus dem Heideboden. Sie stammte aus Frauenkirchen und hat ein riesiges bildnerisches Werk entwickelt, das wirklich ohne Vergleich im Burgenland ist“, so Unger.
Sommerakademie bei Oskar Kokoschka
Ursprünglich sei sie eine relativ biedere Malerin, die einfach brav, so wie es manche Lehrpersönlichkeiten eben tun, gemalt hat. „Ehrgeizig wie sie war, hat sie dann aber zwei Jahre lang an den Sommerakademien des großen Malers Oskar Kokoschka in Salzburg teilgenommen. Von dort weg sind ihre Bilder und auch die Aquarelle zu burgenländischen Motiven viel schwungvoller und pittoresker geworden“, sagte Unger.
Sendungshinweis
„100 Objekte – 100 Geschichten“, 21.3.2022, ORF 2 Burgenland
Erst in den 1970er-Jahren experimentierte Schwester Ettl mit anderen Techniken und widmete sich dabei auch dem Fotorealismus. Sie bildete einfache Gegenstände ab. Werke wie dieser Stiefel gelangten erst nach ihrem Tod an die Öffentlichkeit. Sie habe die Dinge dann am Dachboden des Klosters gemacht, sagte Unter. „Und dort sind sie dann auch jahrelang herumgelegen und sie hat sie zu ihren Lebzeiten nie ausgestellt“, so Unger. Dank des Zuspruchs ihrer Fans ist die Kunst von Elfriede Ettl in der Jubiläumsausstellung auf Burg Schlaining zu sehen.
100 Jahre – 100 Objekte
Schwester Elfriede Ettl