Landeswappen
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„100 Objekte – 100 Geschichten“

Die Geschichte des Landeswappens

Die Jubiläumsausstellung auf Burg Schlaining beschäftigt sich auch mit dem Landeswappen und seiner Entstehung. Mit den Landesfarben Rot-Gold und dem Wappen wollte man sich klar von Ungarn abgrenzen.

Das Wappen für das junge Bundesland musste nach der Gründung des Burgenlandes im wahrsten Sinn des Wortes erfunden werden und dabei ging es darum, sich klar von Ungarn abzugrenzen. 1922 wurde es von der Landesregierung in Auftrag gegeben und vom Heraldiker Alfred Anthony von Siegenfeld in Wien entworfen.

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Karin Sperl
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Familienwappen von Adelsgeschlechtern als Grundlage

Er hat zwei Familienwappen von Adelsgeschlechtern aus dem Mittelalter als Grundlage genommen. „Nämlich das vom Grafen von Mattersdorf-Forchtenstein und von den Herren von Güns-Güssing – damit hat man auch argumentiert, dass der Bezug zu Österreich vorhanden ist. Nach dem Aussterben der beiden Adelsgeschlechter wurden diese Wappen von Kaiser Friedrich auch an österreichische Adelige weiterverliehen und damit hat man den Bezug zu Österreich und die Abgrenzung zu Ungarn hergestellt. Das Mattersdorfer Familienwappen war der Adler, mit den Kreuzen über den Flügeln, und das Herzschild auf der Brust des Adlers ist das Wappen der Güssinger“.

Sendungshinweis:

„100 Objekte – 100 Geschichten“, 17.3.2022, ORF 2 Burgenland

Bezug zu Österreich, Abgrenzung zu Ungarn

Der Wappenentwurf war zunächst schwarz und silbern, vom Experten Siegenfeld wurden dann als Landesfarben Rot und Grün vorgeschlagen – doch dieser Vorschlag wurde verworfen, weil diese Farben weder zu den Adelswappen noch zum Land Bezug hatten. Rot und Gold wurden zu den Landesfarben, und das hatte wieder mit der Abgrenzung zu Ungarn zu tun. „Es hat bereits 1919 eine Bewegung, einen Verein, zur Erhaltung des Deutschtums in Ungarn gegeben. Auch verschiedene Gruppierungen im Burgenland waren bemüht, sich nach dem Weltkrieg an Österreich anzuschließen. Das Kennzeichen dieser Bewegung waren die Farben Rot und Gold und darauf hatte man dann bei der Wahl der Landesfarben zurückgegriffen.“

Das Wappen wurde dann den Landesfarben angepasst. Der rote Adler mit dem goldenen Schild ist damit, salopp formuliert, vor 100 Jahren zum Logo des Landes geworden.