„Das war unser Projekt: Waldstück für Waldstück in einen Mischwald umzuwandeln, dem der Klimawandel nichts anhaben wird können“, so beschreibt Ilse Krüger die Aufgabe, der sie sich mit ihrem verstorbenen Mann in Litzelsdorf gestellt hatte. Seit 2019 arbeitet sie allein im Wald weiter – und setzt sich abends noch hin, um zu schreiben: „Nach dem Tod meines Mannes habe ich natürlich auch Aufgaben gebraucht. Und dafür bin ich noch immer dankbar, dass es so gut geklappt hat – vor allem die Konzentration im Wald beim Arbeiten und die Konzentration beim Schreiben, das bringt Abstand. Und das hilft einem, das zu bewältigen.“
Faszinierender Wald
Das Buch „Mein Jahr im Wald“ ist im Grazer „Der Kollektiv Verlag“ erschienen und erzählt von Ilse Krügers arbeitsreicher Naturverbundenheit außerhalb der Komfortzone: „Die Arbeit im Wald ist einfach faszinierend und überhaupt der Wald: als ein Lebensraum, als etwas, das wächst.“
Mit Katze und Schreibheft ins Burgenland
Zeitgleich mit der Erzählung erschien Krügers Familienroman „bitter kalt“ beim Schweizer Verlag „Éditions Parallèles“ erschienen. In dem Roman schildert Krüger die Geschichte ihrer Eltern und erzählt von einer fragilen Liebe, der patriarchalischen und antisemitischen Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts und einem taumelnden Europa während zweier Weltkriege.
In wenigen Wochen wird Ilse Krüger wieder aus Wien mit Katze und Schreibheft nach Litzelsdorf ziehen, um weiter zu schreiben und den Wald zu pflegen: „Ich werde so lange es geht weiter im Wald arbeiten. Wäre ich jünger, hätte ich schon genügend Waldstücke dazugekauft.“
Porträt: Autorin Ilse Krüger
Vor fast zwanzig Jahren hat die Schriftstellerin Ilse Krüger mit ihrem Mann in Litzelsdorf Haus und Wald gekauft. Nach dessen Tod macht sie alleine weiter und hat darüber auch ein Buch geschrieben.