Drei junge Männer haben es sich in den Kopf gesetzt auf der Riede Feurer am Leithagebirge eine Trockensteinmauer aus Kalksteinen zu errichten, und zwar die ganze Böschung entlang. „Wir wollen die Natur hier ein bisschen mehr beleben, ein bisschen mehr Biodiversität und auch diese alte Kulturtechnik wieder in den Weingarten bringen“, so Winzer Johannes Nehrer.
Alte Kulturtechnik wieder in Weingarten bringen
Bis vor zwei, drei Generationen gab es diese Mauern in den Weingärten häufig. „Früher hat man das auch so gemacht, dass ist verschwunden, weil man jetzt eben alles mit dem Traktor macht. Damals haben sie in mühevoller Kleinarbeit Steine aus dem Weingarten genommen und einen Haufen gemacht und aus dem hat sich dann eine Mauer entwickelt. Wir versuchen das in dieser alten Art und Weise nachzustellen“, so Philipp Nehrer.
Sendungshinweis:
„Burgenland heute“, 25.1.2022
Bodensystem beleben
Zunächst haben die drei bei alten St. Georgener Weinbauern nachgefragt, sich dann ausführlich in das Thema eingelesen und sich von einer Biologin entsprechend beraten lassen. Die Steine werden unregelmäßig geschlichtet, so finden in den kleinen Ritzen, die dadurch entstehen, Insekten oder Salamander neue Lebensräume, so Johannes Nehrer. Bis zum Frühling soll die Mauer stehen. Das bedeutet noch ordentlich viel Arbeit. Das Mühsamste dabei ist es, die Steine mit dem Traktor in den Weingarten zu bringen, erzählte Philipp Grof.
Letztendlich sollen von der ganzen Plackerei nicht nur Pflanzen und Tiere, sondern auch Winzer und Weinliebhaber profitieren. „Wir beleben das ganze Bodensystem, bringen neue Wurzeln rein, machen mehr Biodiversität im Boden, der natürlich auch der Pflanze hilft und den Wein hoffentlich besser macht“, so Johannes Nehrer.