Trauer nach Tod von Dorf-Storch Hansi in Apetlon
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Tiere

Trauer um Dorf-Storch „Hansi“ in Apetlon

Bis zu 14 Störche landen Jahr für Jahr in Apetlon (Bezirk Neusiedl am See). Einer von ihnen ist in den vergangenen Jahren auch im Winter geblieben. Storch „Hansi“, wie er liebevoll gerufen wurde, hat die Vorzüge des Seewinkels erkannt und auf einen langen Flug verzichtet. Nun ist der bekannte Meister Adebar aber verendet.

„Hansi“, der außergewöhnliche Storch hat sich über den Winter nie auf die weite Reise zurück nach Afrika gemacht. Er hat Apetlon zu seinem Hauptwohnsitz erkoren. Im Sommer wie auch im Winter ist er täglich mit Futter versorgt worden. Nun hat das Leben von „Hansi“ aber ein jähes Ende genommen. Wie und warum der Storch gestorben ist, ist nicht hundertprozentig klar.

Junger Seeadler könnte Storch getötet haben

Es gebe Interpretationen, aber die meisten Leute würden glauben, dass es wahrscheinlich ein Seeadler war, der den Stroch geschlagen hat, sagte der ehemalige Direktor des Nationalparks Neusiedlersee-Seewinkel, Kurt Kirchberger. „Das ist auch meine persönliche Meinung. Es war am helllichten Tag, wo ein Fuchs eher unwahrscheinlich ist. Auch die Spuren auf der Brust – für mich war das möglicherweise ein junger Adler, der sehr hungrig war“, sagte Kirchberger.

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„Hansi“ ist vermutlich von einem jungen Seeadler geschlagen worden
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Der Storch flog über den Winter nie nach Afrika, sondern blieb in Apetlon
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Familie Wirthner hat sich mehr als drei Jahre lang um den Storch gekümmert
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Er ist einer von rund 14 Störchen, die nach Apetlon kommen
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„Hansi“ war ein nicht sonderlich menschenscheu
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ORF-Burgenland-Redakteur Michael Pimiskern bei Familie Wirthner in Apetlon
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Das Nest auf dem Dach ist derzeit leer
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Die Partnerin von „Hansi“ kehrt erst in ein paar Monaten wieder in den Seewinkel zurück
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In Apetlon hofft man, dass sie bald einen neuen Partner findet

Drei Jahre lang um Storch gekümmert

Mehr als drei Jahre lang hat Anneliese Wirthner sich um den Storch gekümmert und den Meister Adebar tief in ihr Herz geschlossen. „Er war ein sehr anhänglicher Stroch und auch menschentreu – zumindest zu mir, weil ich war seine Partnerin. Er hat sich immer gefreut, wenn ich gekommen bin und ihm Futter gegeben habe. Über jeden Leckerbissen hat er sich gefreut“, so Wirthner.

Sendungshinweis

„Burgenland heute“, 20.1.2022

Die Tierliebhaberin hat sogar das Nest von Hansi und seiner Partnerin Anna auf eigene Kosten in Schuss gehalten. Während Anna all die Jahre über die Wintermonate nach Afrika geflogen und Hansi in Apetlon geblieben ist, freut man sich hier in Apetlon zumindest auf die Rückkehr des Weibchens. „Dann werde ich wieder kommen und mit ihr reden, weil die Störche sind so klug und erkennen die Stimme. Ich bin ja Vormittag und Nachmittag stundenlang bei ihnen gestanden“, sagte Wirthner.

Störche bleiben dem Nest treu

Störche bleiben ihrem Nest treu, das gilt für Männchen wie Weibchen. Wenn keiner von beiden auszieht, bleiben die Tiere ein Leben lang zusammen. „Jetzt hoffe ich, dass die Partnerin einen braven Partner findet – so wie den Hansi. Und, dass wir weiter kleine Storchen-Babys bekommen“, so Wirthner.