Anna Bauer
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Kultur

Erste Lorbeeren für junge Autorin Anna Bauer

31 Femizide sind 2021 in Österreich begangen worden. Dieses Thema verarbeitete die 20-jährige Sieggrabenerin Anna Bauer in ihrem Text „Wurzeln so groß, Wurzeln so tief“. Dafür wurde sie beim Preis für junge Literatur „TEXTE“ mit dem ersten Platz ausgezeichnet.

Den Schlagzeilen über Frauenmorden eine Hintergrundebene geben – das will Anna Bauer mit ihrem Beitrag „Wurzeln so groß, Wurzeln so tief“ erreichen. In ihrer Geschichte gehe es um eine Familie – Vater, Mutter, Tochter –, die scheinbar nicht ganz funktionier, wo scheinbar etwas vorgefallen sei, sagte Bauer. Im Laufe des Textes stelle sich dann heraus, dass eine weitere Tochter eines Femizids geworden sei. Es gehe um die Auseinandersetzung mit diesem Ereignis, inwiefern sei die Familie auch schuld, wie gehe sie damit um, vielleicht schuldig zu sein und damit, dass ihre Tochter und Schwester aus dem Leben gerissen worden sei.

Anna Bauer liest aus ihrem Text vor

Sieg bei der letzten Wettbewerbsteilnahme

Bauer studiert derzeit vergleichende Literaturwissenschaften, Deutsch und Mathematik auf Lehramt. Auf ihren literarischen Erfolg reagiert sie zurückhaltend. Sie habe sich schon darüber gefreut, vor allem weil es ihre letzte Teilnahme an dem Wettbewerb gewesen sei, erzählte Bauer – „TEXTE“ ist ein Preis für Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren.

Siegertext von Anna Bauer
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Der Siegertext von Anna Bauer

Sie habe aber auch ein bisschen ein schlechtes Gewissen gehabt, weil sie gedacht habe, dass es sicher Leute gebe, die „supergerne gewinnen wollen“, sie selbst aber eher aus dem Grund mitgemacht habe, dass sie Schreibworkshops besuchen könne und Texte fertigstelle und so, sagte die junge Autorin. Mit dem Siegertext gewann sie eine Reise nach Zürich.

(Sendungshinweis: „Burgenland heute“, 3.1.2022)