Am 12. November 1918 wird in Wien die Republik Deutsch-Österreich ausgerufen. Es ist der Beginn der Demokratie in Österreich – das Gebiet des heutigen Burgenlandes gehört noch nicht dazu. Die Provisorische Nationalversammlung für Deutsch-Österreich beansprucht die deutsch-westungarischen Gebiete am 22. November 1918 für Österreich – ein Gebiet das jahrhundertelang bei Ungarn war – aber größtenteils deutschsprachig ist.
Der Heilige Martin wird Landespatron
Seit 11. November 1925 ist der Heilige Martin der Landespatron des Burgenlandes. Martini entwickelte sich schnell zu dem Feiertag schlechthin im jüngsten Bundesland. Das Martinigansl steht dabei im Mittelpunkt des kulinarischen Interesses. Dabei war die Suche nach einem Landespatron gar nicht so einfach.
„Manche Kreise wollten den Heiligen Stefan, den Landespatron von Ungarn haben. Allerdings hat da die österreichische Bundesregierung Bedenken gehabt, weil man sich gesagt hat: wenn die Burgenländer immer noch mit dem Heiligen Stefan verbunden sind, da werden sie nie richtige Österreicher, sondern sie bleiben halbe Ungarn“, so Prälat Josef Rittsteuer in einem Interview 1988.
Brücke als Tor in die Freiheit
Die Brücke von Andau wurde im November 1956 zum Tor in die Freiheit. Nach der Niederschlagung des Ungarn-Aufstandes flüchteten mehr als 200.000 Ungarn aus ihrer Heimat, 70.000 kamen über die Brücke von Andau ins Burgenland. Selbst als sie gesprengt wurde, fanden noch viele Menschen den Weg in die Freiheit.
Der Steinberger Müllermeister Johann Stipkovits erfüllte sich 1958 einen Traum. Er baute ein hochseetaugliches Schiff – auf seinem Dachboden. Stipkovits wollte mit dem Schiff – das den Namen „PAX“ – Friede- trug, für den Frieden segeln. Der Stapellauf im November 1958 – ganz ohne Wasser vom Dachboden auf den Erdboden – sorgte für großes Aufsehen.
Mit einer Bulle wurde das Burgenland zur eigenen römisch-katholischen Diözese und zu Martini 1960 wurde der neue Diözesanbischof Stefan Laszlo inthronisiert. Bis dahin wurde das römisch katholische Burgenland von Wien aus verwaltet.
1965: Maul – und Klauenseuche
Im November 1965 musste die Landesregierung zu rigorosen Maßnahmen greifen: die Maul – und Klauenseuche grassierte im Burgenland. Kleinhöflein etwa wurde abgeriegelt. Die betroffenen Bauern durften ihre Häuser nicht verlassen, die Nachbarn versorgten die Menschen mit dem Notwendigsten. Die Seuche betraf das Vieh. Das Virus verbreitete sich rasend schnell, die Tiere mussten sofort geschlachtet werden.
Es war eine der schlimmsten Katastrophen in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg. Am 11. November 2000 starben bei einem Brand in der Gletscherbahn Kaprun 155 Menschen, darunter acht Burgenländerinnen und Burgenländer. Am 11. November 2004 wurde eine Gedenkstätte für die Opfer offiziell eingeweiht.