Jubiläumssäule Wander Bertoni
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100 Jahre Burgenland

Jubiläumssäule von Wander Bertoni

Vor dem Landhaus in Eisenstadt steht gegenüber am Parkplatz eine künstlerisch gestaltete Säule. Die neun Meter hohe Plastik aus Bronze und Stahl ragt nahezu unübersehbar in den Himmel. Sie stammt von Wander Bertoni. Die „Jubiläumssäule“ auf dem Freiheitsplatz gestaltete er im Auftrag des Landes zum Jubiläum „70 Jahre Burgenland“.

Im Dezember vor zwei Jahren – am 23.12.2019 verstarb der Bildhauer Wander Bertoni. Er bezeichnete die Jubiläumssäule als eine seiner wichtigsten Arbeiten. In dem Mahnmal thematisierte er die damals 70-jährige Geschichte des Burgenlandes und sparte auch die Zeit des Nationalsozialismus nicht aus, die er am eigenen Leib verspürt hatte.

30 Jahre „Jubiläumssäule“

Vor 30 Jahren gestaltete Wander Bertoni die „Jubiläumssäule“ aus Bronze und Stahl gegenüber des Landhauses in Eisenstadt. Die Säule steht als Dank für Frieden und Wohlstand und für den Blick in die Zukunft.

Der Bildhauer stammte aus Codisotto in der Reggio Emilia in Italien. Zwei Jahre vor Ende des Zweiten Weltkrieges kam er als Zwangsarbeiter nach Österreich. „Ich war selber zwei Jahre in einem Lager als Zwangsarbeiter. Und ich habe dann die ganzen Kriegsereignisse in Wien – die Bombenangriffe, die Befreiung – mitgemacht. Das ist ein Teil meines Lebens, daher ist es ziemlich glaubwürdig, was ich dargestellt habe“, so Bertoni 1991.

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Wander Bertoni, Bildhauer 1925-2019
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Jubiläumssäule Wander Bertoni
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Wander Bertoni, Bildhauer 1925-2019
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Neun Länder als kleine Bäume in der Knospe

Die triumphierende Säule steht als Dank für Frieden und Wohlstand in der Zweiten demokratischen Republik und für den Blick in die Zukunft. „Es ist eine aufstrebende Säule, gekrönt mit einer heraldischen Darstellung einer Pflanze. In der Pflanze drinnen ist wieder eine Knospe, in der die neun Länder Österreichs dargestellt sind: Das sind neun kleine Bäume. Ich habe versucht, eine Geschichte und die Zeit hineinzubringen“, so Bertoni damals.

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Jubiläumssäule Wander Bertoni
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Jubiläumssäule Wander Bertoni
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„Er war Burgenländer“

Nach dem Krieg studierte Bertoni an der Akademie für Angewandte Kunst Bildhauerei und avancierte zu einem der renommiertesten Bildhauer seiner Zeit. 1965 erwarb er die sogenannte Gritsch-Mühle in Winden am See. In seinem Atelier im Burgenland entstanden auch die ersten Entwürfe für die Jubiläumssäule. Sie war auch Ausdruck seiner engen Verbundenheit mit dem Burgenland. „Er war ein Burgenländer. Wir sind jedes Mal, wenn wir nach Eisenstadt gefahren sind, um die Säule herumgegangen und haben uns immer wieder an dieser schönen Arbeit gefreut“, erzählt Ehefrau Waltraud Bertoni. Eine Nachbildung der Jubiläumssäule kann man auch im Ausstellungspavillon von Wander Bertoni in Winden am See entdecken.

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Waltraud Bertoni, Ehefrau
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Wander Bertoni  Gritsch-Mühle in Winden am See
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