Die Venediger Protokolle vom 13. Oktober 1921 sind heute eine der Attraktionen in der Ausstellung in Schlaining. Ungarn verzichtete darin endgültig auf das Gebiet des Burgenlandes. Allerdings musste Österreich einer Volksabstimmung in Ödenburg und den umliegenden Gemeinden zustimmen.

1938: Burgenland verschwand von der Landkarte
Am 15. Oktober 1938 wurde das Burgenland – nach dem sogenannten „Anschluss“ im März 1938 – von der Landkarte gelöscht. Das Burgenland wurde auf die damaligen Gaue Niederdonau und Steiermark aufgeteilt.

1952: Zuckerfabrik Siegendorf wurde 100
Die Rübenkampagne in der Zuckerfabrik in Siegendorf im Oktober 1952 war eine besondere, denn damals feierte die Zuckerfabrik ihren 100. Geburtstag mit einem großen Fest – sogar Bundeskanzler Leopold Figl und Landeshauptmann Lorenz Karall kamen.

1958: Hungerstreik für Freiheit Ungarns
Ein Inder kam im Oktober 1958 zu Fuß von Wien an die burgenländisch-ungarische Grenze bei Andau und begab sich in einen zweiwöchigen Hungerstreik, um für die Freiheit Ungarns zu demonstrieren. 25 Personen, darunter ungarische Flüchtlinge, schlossen sich ihm an.

1962: Amtseinführung von Superintendent Hans Gamauf
Hans Gamauf aus Schlaining wurde 1962 in Großpetersdorf in sein Amt als Superintendent des Burgenlandes eingeführt. In Anwesenheit der Spitze aus der Landespolitik wurde er höchster Würdenträger der 29 evangelischen Gemeinden Augsburger Bekenntnisses des Landes.

1967: Spätlese in Rust
Berichte über Weinlesen und Weinfeste finden sich im Archiv viele – Günter Welz fand Aufnahmen aus dem Oktober 1967 mit dem Bericht über die Spätlese in Rust. Dabei wurden die edelfaulen Trauben mit dem hohen Zuckergehalt geerntet und zu einer auch schon damals begehrten Spezialität und Rarität – dem Ruster Ausbruch verarbeitet. Experten sprachen damals – wie in so vielen Jahren später auch – von einem „Jahrhundertwein“.

1968: Dramatischer Grenzzwischenfall in Wallern
Im Oktober 1968 kam es am Eisernen Vorhang in Wallern zu einem dramatischen Zwischenfall: Ein ungarischer Bahnbediensteter flüchtete – verfolgt von seinen ungarischen Kollegen – in einen Garten. „Auf einmal habe ich einen Mann gesehen, dahinten, am Gitter. So ist er da gehangen. Und dann hat er sich mit dem Rücken zurückfallen lassen und ist mit dem Gesicht auf dem Rücken gelegen und das Gesicht war alles voll mit Blut“, erzählte damals Augenzeugin Maria Meidlinger.
Augenzeugenbericht von Maria Meidlinger
„Gleich momentan hat er nichts gesagt, weil ich bin dann hergelaufen und hab gesagt ‚um Gottes willen, da brauchen wir ja einen Arzt‘, hab ihm dann aufgeholfen und er hat gesagt, ‚nein keinen Arzt und nicht abwaschen und schau Mutterl, das kommunistische Schwein hat mich mit einem Schraubenschlüssel da hergeschlagen‘“, sagte Meidlinger. Der Mann wurde erwischt und nach Ungarn zurückgezerrt.

1972: SPÖ gewann Landtagswahl
Bis zum Endergebnis der Landtagswahl im Jahr 1972 liefert der ORF damals Teilergebnisse. Vor gut 50 Jahren waren Tafel, Kreide und Zeigestab die wichtigsten Hilfsmittel von Reporter Rudolf Nagiller im Landhaus in Eisenstadt. Die SPÖ gewann die Wahl und Theodor Kery wurde wieder Landeshauptmann.

1987: Turbulente Wahl von Landeshauptmann Sipötz
Bei der Landtagswahl 1987 verlor die SPÖ mit Theodor Kery als dem Spitzenkandidaten die absolute Mehrheit. ÖVP und FPÖ vereinbarten, mit ihren insgesamt 19 Stimmen ÖVP-Chef Franz Sauerzopf zum Landeshauptmann zu wählen. Doch SPÖ-Kandidat Hans Sipötz bekam 18 Stimmen und wurde Landeshauptmann – mehr dazu in Alt-Landeshauptmann Hans Sipötz ist 80.

2005: SPÖ gewann Absolute
Am 9. Oktober 2005 gewann die SPÖ erneut die Landtagswahl. Mit 52,18 Prozent holten die Sozialdemokraten erstmals seit 1982 wieder die absolute Mehrheit und Hans Niessl blieb Landeshauptmann.
(Sendungshinweis: „Burgenland heute“, 1.11.2021)