Georg Schweitzer mit Jungwein
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Kostprobe

Jung und frisch, der Heurige ist da

Jedes Jahr wird der Jungwein mit Spannung erwartet. Anfang Oktober kommen die ersten Flaschen in den Verkauf, meistens über die Gastronomie. Dieser Wein ist nicht dafür gemacht, gelagert zu werden. Er lebt sozusagen von seiner jugendlichen Frische.

Jungwein ist ein wichtiger Weintyp in Österreich. Laut EU Gesetz versteht man darunter einen Wein, der noch nicht geklärt ist. Weinakademiker Georg Schweitzer: „Dieser trübe Wein heißt auch Staubiger bei uns. Klassisch kennen wir ihn vom Martiniganslessen, wo der Staubige dazu präsentiert wird.“

Für baldigen Genuss gedacht

Staubig steht für die trübe Farbe, der Wein ist noch nicht von der Hefe abgezogen worden. Ein Jungwein zeichnet sich durch die Primärfrucht aus, erklärt der Experte: „Es geht darum, die Traubensorte in ihrer Fruchtigkeit zu zeigen.“ Der Heurige lebt von der Frische und Lebendigkeit. Nicht jede Rebsorte eignet sich dafür, einen Jungwein abzufüllen. Der erste Wein des Jahres wird schon einige Wochen nach der Lese verkauft. Bei uns beginnt die Saison für den Heurigen meist Anfang Oktober. Laut EU Gesetz endet sie am 31. März des Folgejahres.

Sendungshinweis

„Kostprobe“, 9.10.2021, 19.20 Uhr, ORF 2 Burgenland

Internationale Heurige

In Österreich ist der Hype um den Jungwein Mitte der 1980er, Anfang der 1990er Jahre entstanden. Ähnliche Initiativen gibt es auch in Frankreich, Italien oder Spanien. Eines der Paradebeispiele ist der Beaujolais nouveau in Frankreich. In Spanien und Italien werden Joven oder Novello mit Spannung und Vorfreude erwartet.