Präsentiert wurden die „Flüssigen Signaturen“ kürzlich im Kulturverein Rotenturm. Offenbar gibt es ein besonderes Naheverhältnis von Kunst, Kultur und Wein. Der Wein war der Hauptdarsteller des Abends im Kulturverein Rotenturm – sozusagen ein Kunstwerk im Glas – den flüssigen Signaturen des Landes ist nun ein kunstvoller Bildband gewidmet. „Das Buch ist wie ein Klavier aufgebaut – schwarz-weiß porträtiert werden die Winzer. In Farbe wurde dann im Studio der Wein fotografiert“, so Autor und Weinexperte Michael Julius Längle.
Der Autor ist unter anderem Diplom-Sommelier. Einst absolvierte er die diplomatische Akademie, heute sieht er sich als Botschafter österreichischer Weinkultur. „Mir war wichtig, dass, was die Winzerin, oder der Winzer leistet und Jahr für Jahr in die Flasche bringt – einmal in Buchform zu bringen – und es sollte nicht ein klassisches Weinbuch sein, sondern in Richtung Kunstbuch gehen“, so Längle.
Kunst und Wein
Kunst und Wein – die Liebesbeziehung dieser beiden Welten ist legendär. „Seit der Antike weiß man, dass Kunst und Wein zusammen gehören, oder sich auch gegenseitig befruchten. Was jedenfalls der Fall ist, dass Leute, die Wein gerne mögen – auch Kunst gerne mögen“, sagte Bildhauer Markus Hofer. „Dieser Wein inspiriert mich. Erschafft es, dass ich schneller denke, wendiger bin, kreativer bin – wenn man ihn in Dosen genießt“, so Keramikerin Petra Lindenbauer.
Sendungshinweis
"Burgenland heute, 5.10.2021
Weinaffine Kunst ist auch in den „Flüssigen Signaturen“ zu finden – etwa Jochen Höllers Werk „Weingeist“. Es enthält die Sauf- und Rauschgeschichten des griechischen Dichters Aischylos ausgedruckt in Bahnen – in einem Plutzer. „Er hat aus dem Weingeist die Kreativität geschöpft und ich habe sie in feinsäuberlicher Arbeit wieder in den Weinplutzer hineingestopft. Es sind wohl zwei Kilometer Rauschgeschichten“, so Künstler Jochen Höller. „Wein macht Vergnügen. Wein macht frei. Ich möchte jetzt nicht unbedingt Nitsch zitieren, der sagte: Keine Kunst entsteht ohne Vollrausch“, so Elisabeth Längle vom Kulturverein Rotenturm.