Anschlussdenkmal Oberschützen
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„100 Jahre – 100 Plätze“

„Anschlussdenkmal“ Oberschützen

Was tun mit einem Denkmal, das den Nationalsozialismus verherrlicht – diese Frage beschäftigt Oberschützen schon seit Jahrzehnten. Ein neues Projekt beschäftigt sich jetzt damit, die Geschichte des Baus aufzuarbeiten.

Das Denkmal erinnert an ein dunkles Kapitel in der Geschichte von Oberschützen. Der Steintempel wurde 1938/1939 errichtet, um den „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland zu feiern. An seiner Errichtung wirkte die Ortsbevölkerung samt Schülerinnen und Schülern freiwillig und freudig mit. Lange Zeit stand das „Anschlussdenkmal“ unkommentiert in der Landschaft.

Anschlussdenkmal Oberschützen
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Sendungshinweis

„Burgenland heute“, 20.9.2021, ORF 2B

Das markante Bauwerk steht nicht zufällig in Oberschützen. Laut der aus Oberschützen stammenden Historikerin Ursula Mindler-Steiner, hatte der evangelische Schulort eine starke deutschnationale Prägung. Zusätzlich befeuerte die wirtschaftliche Not in den 30er Jahren die „Anschlussbegeisterung“ der Bevölkerung.

1997 erfolgte eine Umwidmung. Aus dem „Anschlussdenkmal“ wurde ein Mahnmal gegen Rassismus und Diktatur. Jetzt geht man einen Schritt weiter. Geplant ist unter anderem die Neugestaltung der Vorplatzes. Auf Betonsäulen werden umfassende Informationen zur Geschichte des Denkmals angeboten – Teil eines von der EU geförderten Projektes der Gemeinde. Offiziell bezeichnet wird das Bauwerk künftig als „Anschlussdenkmal“.