Im Stoober Plutzer hielten die Bauern früher ihre Getränke kühl, wenn sie den ganzen Tag auf dem Feld arbeiteten. Denn er sei nur auf zirka 950 Grad Celsius gebrannt worden. Der Ton blieb daher auch nach dem Brennen porös, somit konnte Wasser oder Wein durch die Wand dringen, verdunsten und so das Innere kühl halten. Früher wurden die Plutzer zu Tausenden in Töpferwerkstätten hergestellt. Heute ist der Museumsführer im Töpfermuseum, Günther Hoffmann, auch der letzte Töpfer von Stoob.
Einblicke in das Leben der Töpferfamilien
Der alte Teil des Museums zeige, wie die Töpfer früher gelebt hätten, erklärte Hoffmann. Damals habe wirklich eine Töpferfamilie in drei Räumen gewohnt. Es habe eine Rauchküche, ein Schlafzimmer und eine Werkstatt gegeben. In der Rauchküche sei mit einem Dreifuß auf offenem Feuer gekocht worden. Man habe die Töpfe mit Draht eingebunden, weil sie sonst durch die Spannung wegen der Hitze Sprünge bekommen hätten, erzählte Hoffmann.
Früher sei in Stoob jedes zweite Haus eine Töpferei gewesen, so der Musemsführer. Man habe nebenbei aber auch Landwirtschaft betrieben oder Keramik hergestellt. Zum Museum gehört auch ein originaler Brennofen, der noch immer funktionstüchtig ist. Das Museum ist von Anfang April bis Ende Oktober geöffnet.
(Sendungshinweis: „100 Jahre – 100 Plätze“, 6.9.2021, ORF 2 Burgenland)