Das alte KUZ Mattersburg in einer Außenansicht
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„100 Jahre – 100 Plätze“

Das KUZ in Mattersburg

Anfang der 1970er Jahre wurde in Mattersburg ein kulturpolitisches Experiment gestartet. Nach drei Jahren Bauzeit wurde im Mai 1976 in Mattersburg erste Burgenländische Kulturzentrum eröffnet.

Da es damals im Burgenland kaum räumlichen Voraussetzungen für kulturelle Veranstaltungen aber auch für Erwachsenenbildung gab, wurde Anfang der 1970er die Idee der Kulturzentren geboren. Das KUZ wurde nach den Plänen von Herwig Graf im Stil des sogenannten Brutalismus errichtet.

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Das alte KUZ Mattersburg in einer Außenansicht
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Das Kulturzentrum Mattersburg wurde 1976 eröffnet
Alte Ansicht KUZ Mattersburg
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38 Jahre später folgte die Schließung
Alte Aufnahme KUZ Mattersburg außen
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Gegen den Abriss und einen Neubau des Gebäudes regte sich Widerstand
Alte Aufnahme KUZ Mattersburg innen
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Der alte Saal des KUZ
Fred Sinowatz
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Der damalige Kulturminister Fred Sinowatz (SPÖ) sprach 1976 vom „faszinierenden Modell“ des KUZ Mattersburg
Das alte KUZ Mattersburg in einer Außenansicht
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Das KUZ wurde im Stil des Brutalismus errichtet
Baustelle KUZ Mattersburg mit Gerüst an der Fassade
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Teile des KUZ stehen unter Denkmalschutz
Baustelle KUZ Mattersburg
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Sie bleiben daher erhalten und werden durch einen Zubau ergänzt
Baustellenbegehung neues KUZ – Innenansicht mit großer Glasfassade
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Baustellenbesichtigung durch die Landesregierung

Zwei Namen sind untrennbar mit dem Kulturzentrum Mattersbug verknüpft: der des damaligen Kulturlandesrates Gerald Mader und des damaligen Kulturministers Fred Sinowatz. „Das Modell Mattersburg ist deswegen so faszinierend, weil hier die Eigenverantwortung für ein solches Kulturzentrum besteht und weil die Vielfalt berücksichtigt wird“, sagte Sinowatz 1976 über das Kulturzentrum.

Neubau: Kompromiss nach Protestwelle

38 Jahre später, im Jahr 2014, wurde das Kulturzentrum Mattersburg geschlossen. Es sollte abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Das löste eine Protestwelle aus – bis man sich, nach langem Hin und Her auf einen Kompromiss einigte. Teile des Bestandes wurden unter Denkmalschutz gestellt und durch einen Zubau ergänzt. Landesarchiv, Landesbibliothek, die Kulturbetriebe Burgenland, die Volkshochschule und das Literaturhaus wurden hier unter einem Dach vereint.

„Wichtig war, dass das Haus lebt. Nicht nur wenn eine Veranstaltung am Abend stattfindet, sondern auch tagsüber. Es geht darum, dass Doppelnutzung stattfindet, zwischen Volkshochschule, Literaturhaus, Kindertheater und ähnlichem. Es soll ein Ort der Kommunikation sein“, so Architekt Michael Ogertschnig.

Sendungshinweis

„100 Jahre – 100 Plätze“, ORF 2 Burgenland, 16.8.2021

Kapazität von 400 Besuchern im Veranstaltungssaal

Mit besonderer Sorgfalt wird gerade an der denkmalgeschützten Außenfassade gearbeitet. Eine Voraussetzung war, dass das Wahrzeichen des Brutalismus seine Patina behält. Im Frühjahr 2022 soll der multifunktionale Veranstaltungssaal 400 Besucherinnen und Besuchern Platz bieten.