Karl Knor ist leidenschaftlicher Hobbyhistoriker. Er ist beeindruckt davon, wie sich das Burgenland und sein Heimatort Neuberg (Bezirk Güssing) in den vergangenen 100 Jahren verändert hat. Diese drei, vier Generationen hätten in diesen 100 Jahren so viel geschaffen und so viel Ehrgeiz und Idealismus gehabt und auf vieles verzichtet, damit es den nächsten Generationen besser gehe, sagte Knor: „Die haben es geschafft, dass das Burgenland heute nach 100 Jahren so dasteht.“ Das müsse man honorieren und deswegen sei, es wichtig, dass man wisse, wo man herkomme, damit man sich auch in der Zukunft daran orientieren könne und sich in die richtige Richtung bewege.
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Wasser als kostbares Gut
Die Bilder dokumentieren verschiedene Jahrzehnte und verschiedene Lebenssituationen. Einige Erkenntnisse waren bei seiner aktuellen Recherche auch für Karl Knor neu – zum Beispiel wie anstrengend der Wasserleitungsbau in händischer Arbeit gewesen sei. Gerade im Ortsteil Oberneuberg habe es immer wenig Wasser gegeben, man habe es mühsam für die Tiere herbeischaffen müssen und die Menschen hätten sogar oft auf das Trinken verzichtet, nur damit die Tiere getränkt werden konnten, erzählte Knor. Der Bau der Wasserleitung sei eine Pionierleistung gewesen.
Bilder mit emotionaler Wirkung
In der Gemeinde Neuberg war in der Zwischenkriegszeit die Auswanderung nach Amerika ein großes Thema, einige kamen zurück, viele blieben. Für ihn sei es ein emotionaler Moment gewesen, als er ein Bild von Neuberger Auswanderern in Bremerhaven gesehen habe, so Knor. Denn unter ihnen sei sein Großvater gewesen. Dieser sei wenige Tage vor der Geburt seines ersten Sohnes mit dem Schiff zwei Jahre nach Amerika gefahren, um daheim die Familie ernähren zu können. „Welches Schicksal da dahintersteckt, das geht einem wirklich sehr zu Herzen“, sagte der Hobbyhistoriker.