Weingläser mit verschiedenfarbigen Weinen
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„Kostprobe“

Das Farbenspiel im Wein

Das Farbenspiel im Wein ist schier unendlich. Noch vor dem ersten Schluck machen Profis einen tiefen Blick ins Glas. Anhand der Farbe und Farbintensität lassen sich schon erste Rückschlüsse auf den Wein ziehen.

Weinakademiker Georg Schweitzer ist ein international anerkannter Profi und hat schon unzählige Weine verkostet. Das Farbenspiel fasziniert auch ihn, der täglich mit Wein zu tun hat. Die Palette an Farbschattierungen von Weißwein über Rosé bis hin zu Rotwein hat sich mittlerweile um die Facette der alternativen Weine erweitert.

Georg Schweitzer hat vor sich Weingläser mit verschiedenfarbigen Weinen
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Weinakademiker Georg Schweitzer

Glas vor Papier

Anhand von Beispielen erklärt der Profi, was sich aus der Farbe sozusagen herauslesen lässt. Sein Tipp: „Das Glas immer vor einen neutralen, weißen Hintergrund halten. So lassen sich Farbschattierungen und Intensität deutlich erkennen.“

Weißwein im Glas vor einem weißen Blatt Papier
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Ein weißes Blatt Papier ist fixer Bestandteil professioneller Verkostungen

Sendungshinweis

„Kostprobe“, 26.6.2021, 19.20 Uhr, ORF 2 Burgenland

Augenmerk auf Farbe

Bei professionellen Verkostungen und Weinseminaren gehört deshalb ein weißes Blatt Papier zur Grundausstattung. Ambitionierte Weinfreundinnen können sich auch ein paar einfache Grundregeln von den Profis abschauen, erklärt Georg Schweitzer: „Das Farbenspiel ist eine bedeutende Komponente beim Wein. Man kann daraus auf die Rebsorte schließen, auf das Alter des Weines, die Herkunft, das Klima, den Jahrgang und sogar auf die Böden.“

Bei Weißwein gilt, je älter, desto intensiver wird die Farbe. Bei Rotwein hingegen verblasst die Farbe mit dem Alter. Bei Rebsorten kommt es auch auf die Dicke der Schale an. Ein besonders augenfälliges Beispiel ist Pinot noir, diese Rebsorte sorgt für ein wesentlich helleres Rot als etwa Blaufränkisch, Zweigelt oder gar Merlot, der besonders intensive Farbe bringt.

Weingläser mit verschiedenfarbigen Weinen
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Modefarben Pink und Orange

Besonders beliebt ist seit einigen Jahren schon Roséwein, auch aufgrund der ansprechenden Farbe. In der klassischen Heimat des Rosé, der Provence, gibt es eine Farbskala, die mehr als 300 verschiedene Schattierungen kategorisiert. Abhängig vom Kontakt mit der Maische sind auch die Farbschattierungen bei alternativen Weißweinen, wenn sie als „orange wines“ ausgebaut sind.