Zuckerfabrik in Siegendorf
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„100 Jahre – 100 Plätze“

Massiv und markant: Zuckerfabrik in Siegendorf

Die Zuckerfabrik in Siegendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) beeindruckt auch 33 Jahre nach ihrer Schließung durch ihr massives Erscheinungsbild. Ihre Silhouette gehört zu den markantesten im Nordburgenland.

Siegendorf und Zucker waren früher einmal eine Einheit. Die Fabrik fungierte als Arbeitgeber für die Gemeinde, bis 1988 ein Schlussstrich gezogen wurde. Heute sind in der Fabrik vielen Firmen und Unternehmern untergebracht. Fotograf Roland Schuller etwa findet immer wieder Motive in der unmittelbaren Umgebung seines Büros, dem ehemaligen Lohnbüro. Sein heutiger Arbeitsplatz ist einer voller Erinnerungen.

Fotostrecke mit 7 Bildern

Zuckerfabrik in Siegendorf
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Die Zuckerfabrik in Siegendorf
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Die Zuckerfabrik in Siegendorf
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Proteste gegen die geplante Umstrukturierung
Zuckerfabrik in Siegendorf
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Das Fotostudio von Fotograf Roland Schuller
Zuckerfabrik in Siegendorf
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Die Zuckerfabrik in Siegendorf

Sendungshinweis

„100 Jahre – 100 Plätze“, 07.06.2021

„Dieser Lärm, den es in der Kampagne immer gegeben hat: Deswegen würden heute Leute wegziehen, es war aber das Gegenteil der Fall. Genauso der Geruch: Wenn heute wer herziehen würde und die Zuckerfabrik wäre noch aktiv, dann würde derjenige sicher wieder wegziehen, weil der Geruch so penetrant war. Aber für uns, die da aufgewachsen sind, war das normal. Das war ein angenehmer, süßlicher Geruch“, so Schuller.

Siegendorf wird zur Arbeitergemeinde

1852 eröffnete der aus Bayern stammende Konrad Patzenhofer in Siegendorf eine Rübenzuckerfabrik. Während der sogenannten Kampagne wurden in der über die Jahrzehnte wachsenden Fabrik zig tausende Tonnen Zucker produziert. Aus der landwirtschaftlich geprägten Gemeinde Siegendorf wird eine der ersten Arbeitergemeinden des heutigen Burgenlandes.

Organisiert ist der Betrieb feudal. Die Familie Patzenhofer schaffte an und gab Arbeit, bis 1977 die Nachkommen des Gründers an die Agrana verkauft haben. Diese stellt elf Jahre später den Betrieb ein. Zunächst war geplant, dass Müll statt Zucker ab 1988 gelagert wird. Die Idee scheiterte aber bereits im Anfangsstadium an den den Protesten der Bürger. Der Unternehmer Anton Krobath kaufte schließlich 1992 die Fabrik und haucht ihr in Teilen wieder Leben ein, in den Rübenbecken entsteht ein Neubaugebiet. Heute hat der alte Teil Bestand und ist teilweise denkmalgeschützt.