Vor drei Jahren wurden die Geschichten ihrer Familie im Kopf von Elke Kallinger immer lebendiger. Sie recherchierte, fragte nach und tauchter immer tiefer in das Leben und die Erlebnisse ihrer Vorfahren ein. In ihrem Roman „Vom Fluss und der Zeit“ erzählt sie nun die Geschichte ihrer Familie vor dem Hintergrund des vorigen Jahrhunderts.

„Der Vorteil an der Sache war wahrscheinlich, dass es einen konkreten Plan für ein Buch nie gegeben hat. Das heißt: Das Buch ist wirklich entstanden und von einer Geschichte, die ich einfach mal ganz spontan aufgeschrieben habe, ging ein Prozess aus“, so Elke Kallinger.
Kriegstagebücher des Großvaters entdeckt
Als Elke Kallinger glaubte, sie sei fertig mit ihrem Roman, fand sie auf dem Dachboden eine Entdeckung aus dem Nachlass ihres Großvaters, seine Kriegstagebücher. „Ich habe mir das dann angeschaut und habe gesehen, dass das in irgendeiner Form verwertet werden muss, damit das Ganze abgerundet wird“, so Kallinger.

Sendungshinweis
„Burgenland heute“, 25.5.2021
Die Hauptfigur in ihrem Buch ist ihr 1920 geborener und 2009 gestorbener Großvater mütterlicherseits. Das Bild des geliebten Großvaters hat sich durch die Arbeit am Roman gewandelt. Elke Kallinger erhebt in ihrem Buch aber nicht den moralischen Zeigefinger. Es ist eher ein Versuch, die Mitläufer der NS-Zeit besser und klarer zu verstehen.
„Ich kann schon verstehen, dass wenn man als 14-Jähriger so einer Propaganda ausgesetzt ist, noch dazu von Lehrern und Autoritäten im Ort, dass man das nicht großartig hinterfragt“, so Kallinger.