Landwirtschaft betreibt Familie Pölzer bereits in dritter Generation. Der 27-jährige Martin Pölzer hat einen kleinen, feinen Biohof aufgebaut und sich ganz auf Gemüseraritäten spezialisiert. Auf vergleichsweise kleinem Grund verwirklicht er seinen Traum von der großen Vielfalt.
100 Sorten, 30 Arten Sommergemüse
Zur Zeit wird im Folientunnel Sommergemüse vorgezogen. „Das ist hier die Kinderstube“ lacht Martin Pölzer. Paradeiser, Paprika, Melanzani oder Artischocken werden, wenn es das Wetter erlaubt, bald im Freiland ausgepflanzt. Wärmeliebende Pflanzen wie Melonen, Gurken oder Zucchini werden demnächst im Vortreibhaus angebaut.
Trend zu Asiasalaten und Wintergemüse
Seit etlichen Jahren macht der gelernte Garten- und Gemüsebauingenieur auch Versuche mit winterhartem Gemüse. Das jüngste, gelungene Projekt war der Rucola im Freiland. Die Pflanzen haben mehr als minus 10 ° C überstanden und werden jetzt geerntet.
Sendungshinweis
Guten Morgen Burgenland, 17.4.2021, ab 9 Uhr
Das Echo der Kundschaft macht Martin Pölzer die größte Freude. Er verkauft seine Raritäten etwa beim Slow Food – Markt der Erde in Parndorf. Seit er mit Asiasalaten experimentiert, stellt er fest: „Viele lassen sich inspirieren, auch im eigenen Garten seltenere Gemüsepflanzen anzubauen.“
Martin Pölzer hat auch im Vorraum seines Elternhauses einen geradezu winzigen Hofladen eingerichtet. Dort gibt es auf wenigen Quadratmetern das Gemüse der Saison, das hofeigene Kürbiskernöl und ein paar Produkte befreundeter Produzenten.
Kalte Küche mit Herz
Das Rezept von Martin Pölzer kommt ohne große Anleitung aus. Seinen Rucolasalat mit Ziegenfrischkäse, geräuchertem Saiblingsfilet und Kürbiskernöl kann jeder (und jede) zubereiten. Das Wichtigste ist die Qualität der Produkte. Martin Pölzer schwört: „Mit dieser leichten Vorspeise kann man jede Frau glücklich machen.“
Rucola hat einen zart bitteren Geschmack, der immer intensiver wird, je näher es in Richtung Blüte geht. Die enthaltenen Bitterstoffe und Senföle sind sehr gesund. Unter dem Namen Rauke war diese Pflanzenart schon im Mittelalter auch in Mitteleuropa heimisch, ist allerdings aufgrund der Bitterkeit in Vergessenheit geraten. Mit der zunehmenden Beliebtheit italienischen Küche und mediterraner Lebensart haben bekömmliche Rucolasorten einen Aufschwung erlebt.