Der 47-jährige Christoph Reicher aus Kleinpetersdorf ist Werbetexter und lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in Wien. In seinem Siegertext schreibt er über ein Verbrechen in einem Dorfwirtshaus, das trotz Lockdowns gut besucht ist. Der Text überzeuge durch eine stringent erzählte Geschichte, die durch ihre eindringliche Bildhaftigkeit Gerüche und Bilder evoziert. Reicher verstehe es, glaubhaften Lokalkolorit mit aktuellen gesellschaftlichen Ereignissen zu verknüpfen, so die Jury.
Vom Profi gelesen
Auch Christoph Krutzler, der Reichers Text für Radio Burgenland gelesen hat, zeigt sich überzeugt: „Dem Text ist es absolut gelungen den Leser oder Hörer in die Situation hineinzuversetzen. Die Ausgangssituation kennt jeder sehr gut: den Lockdown. Obwohl ich sagen muss, dass ich solche Situationen nicht kenne, dass heimlich Wirtshäuser aufgesperrt hätten, weil wir am Land waren sehr brav und haben uns sehr gut daran gehalten. Möchte ich nur zur Ehrenrettung des Landvolks anmerken.“
Der 43-jährige Krutzler aus Kemeten ist seit vielen Jahren regelmäßig im Wiener Volkstheater zu sehen. Er wirkt in zahlreichen Kino- und Fernsehproduktionen. Zurzeit probt Krutzler am Stadttheater Klagenfurt William Shakespeares Komödie „Was ihr wollt“, die voraussichtlich am 4. April Premiere feiert. Außerdem ist der Schauspieler aktuell mit den Dreharbeiten zu einer Wiener „Stadtkomödie“ beschäftigt. Im Sommer spielt Christoph Krutzler beim Sommertheater Meggenhofen in Oberösterreich in „Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben“.
Sendungshinweis
„Radio Burgenland Extra“, 25.2.2021, 20.03 Uhr
Und wie Christoph Krutzler „Lockdown im Stüberl“ interpretiert hat, hören Sie in „Radio Burgenland Extra“ am Donnerstagabend oder im „Radio Burgenland Extra“-Podcast: Hier geht es zum Podcast. Auch in der Radiothek gibt es „Lockdown im Oktober“ eine Woche lang nach Ausstrahlung zum Nachhören: Radio Burgenland Radiothek.
Krutzler engagiert sich für Schulprojekt in Nepal
Privat engagiert sich Krutzler für ein Schulprojekt in dem kleinen Dorf Dhawa in Nepal und unterstützt dabei seinen Freund, den Abenteurer, Bergsteiger und Autor Hans Goger. Als 2015 ein Erdbeben den Himalayastaat Nepal erschütterte, das 8.000 Tote, Armut und unendlich viel Leid forderte, wurde Goger aktiv. Gemeinsam mit dem Maskenschnitzer Niklas Koller und dem Techniker Maximilian Igler startete er ein Schulprojekt. Zu den drei engagierten Burgenländern stieß bald auch Christoph Krutzler, er unterstützte, unter anderem, mit Benefiz-Veranstaltungen. Aus Nepal gibt es erfreuliche Neuigkeiten, seit 1. Feber werden in der Schule 41 Kinder unterrichtet.
„Die wohnen in der Umgebung, früher hätten die Kinder 50 Kilometer in die Schule gehabt, jetzt ist es näher, so dass es in Tagesreisenentfernung ist.“ 6.000 Euro im Jahr sind nötig, um die Schule zu erhalten, Gehälter bereits inklusive. Christoph Krutzler ist von Wichtigkeit schulischer Nahversorgung überzeugt. „In der Gegend kommen sie nirgends hin, da kann niemand lesen und schreiben und das ist die Basis! Denn wenn jemand lesen und schreiben kann, lässt er sich nicht so viel Blödsinn erzählen.“